7.3 Phase 4 (Kapitalwandlung): Marketing |
7.3.1
Grundlagen |
UNT 7310 [1/3] |
|
a) Einordnung, Begriff |
Erste wichtige Aussage: Marketing sollte
nicht mit Absatz gleichgesetzt werden!
Denn dadurch würde einerseits die logische Abfolge eines
„normalen“ Absatzprozesses nicht mehr erkennbar sein und
andererseits würde der Aktionsradius des Marketings nur
auf die Phase der Leistungsverwertung beschränkt sein, so
dass andere Anwendungen der Marketing-Konzeption wie das
Beschaffungsmarketing, das Personalmarketing u. a. „außen
vor“ bleiben.
Hinzu kommt, dass der Grundgedanke
des Marketings, den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens
aus der Sicht von Kundenanforderungen,
Kundenerwartungen bzw.
Kundenwünschen auszugestalten, untergehen kann
und somit das Marketing faktisch zur „modernen Fassung“
der Absatzpolitik nach dem „klassischen“ Verkaufskonzept
wird.
Der von den Begründern des Marketings1
geprägte Leitgedanke des Marketings besteht vielmehr im
Folgendem: „Versuche nicht zu verkaufen, was
Du produzieren kannst, sondern produziere das, was einem
Kunden nachweislich Erfolg bringt, um an diesem Erfolg
selbst zu partizipieren!“
In der
Konsequenz bedeutet dies für Unternehmensgründer:
- potenzielle Käufer suchen,
- deren Bedürfnisse erforschen und erkennen,
- zweckmäßige Produkte entwerfen, produzieren und
für diese Produkte werben,
- leistungsgerechte Preise festlegen,
- zweckmäßige Liefer- und Zahlungsbedingungen
vereinbaren,
- für ausreichenden Service sorgen
und anderes mehr. Ein solches Herangehen ist sowohl
der Beginn der Aktivitäten im Prozess
einer Unternehmensgründung (siehe Seite
UNT 2210
f. ) als auch eine ständige, den
Umsatzprozess stets begleitende Aufgabe
eines Unternehmers, deren Bewältigung speziell in der
Phase 4 (Kapitalwandlung) ihre Früchte
tragen muss. |
 |
Marketing - das ist eine
kunden- und marktorientierte
Denk- und Verhaltensweise, die alle Bereiche des
Unternehmens durchdringt und die darauf
ausgerichtet ist, durch planmäßigen und
koordinierten Einsatz von absatzpolitischen
Instrumenten eine solche Marktbeeinflussung und
-gestaltung zu erreichen, dass die
Erfüllung von Kundenwünschen zum
tragenden Umsatzgeschäft wird.2 |
|
Die Orientierung an den Kundenwünschen zwingt zu einer
intensiven Markt- und Bedarfsforschung, zur Entwicklung
und Aufrechterhaltung von Kundenbeziehungen sowie zur
Entwicklung einer solchen Problemlösungskompetenz, die
Kunden überzeugt und zufrieden stellt. |
 |
1
Siehe hierzu: |
KOTLER, Ph. u. a.:
Grundlagen des Marketing.
Pearson Studium, München 2016. |
2
Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.:
WBT-Lernsoftware "Marketing und
E-Commerce".
IWK, Dresden 2018. |
Gründerzeiten - Marketing (PDF-Datei) |
|
|
|