7.3 Phase 4 (Kapitalwandlung): Marketing |
7.3.2
Handhabung der Marketing-Instrumente |
UNT 7322 [3/11] |
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b) Entgeltpolitik - Fortsetzung |
♦ Rabattpolitik
Preispolitik sollte immer eng mit
einer aktiven Rabattpolitik verknüpft
werden:
Ein Rabatt ist ein
Preisnachlass, den ein Hersteller/Verkäufer einem
Abnehmer/Käufer für eine bestimmte Leistung des Abnehmers
gewährt, die mit dem betreffenden Produkt im Zusammenhang
steht.
Aufgabe und Ziel der Rabattpolitik
als Bestandteil der Entgeltpolitik
ist es, die Möglichkeiten der preispolitischen
Feinsteuerung für eine beidseitige "win-to-win"-Situation
im Absatzgeschäft auszuschöpfen. Eine Rabattpolitik
kann - aus der Sicht des Anbieters - aber nur dann
realisiert werden, wenn die eigene Marktstellung oder die
Marktsituation es zulässt, jene "Luft" in die
Angebotspreise zu kalkulieren, die dann als Rabatt an
Kunden abgegeben werden kann.
Typische
Rabattarten, die in der Wirtschaftspraxis zur
Anwendung kommen, sind:
Rabattart |
Anmerkungen |
Funktionsrabatt |
Als Funktionsrabatte sind jene
Preisnachlässe anzusehen, die Hersteller den Groß-
bzw. Einzelhändlern als eine Art Vergütung
gewähren, damit diese Händler einen
preispolitischen Spielraum haben, um ihre Funktion
im Absatzweg vom Hersteller zum Endverbraucher
wahrnehmen können. |
Mengenrabatt |
Der Mengenrabatt ist in der Regel nach
Abnahmemengen gestaffelt und kann
entweder als Prozentsatz auf den Kaufpreis oder
auch auf den Auftragswert bezogen sein.
Vorteil für den Hersteller/Verkäufer: Die
größere Auftrags- bzw. Absatzmenge bringt
Kostenvorteile (Kostendegression fixer Kosten) und
zugleich eines Ausweitung des Absatzes
(Marktanteil!). Diese Vorteile ermöglichen erst
den Preisnachlass.
Vorteil für den
Käufer: Der Preis je Einheit des Produkts ist
geringer. Dies ermöglicht insbesondere
Wiederverkäufern eine bessere Ausgangsposition in
der eigenen Kostensituation. |
Zeitrabatt |
Zeitrabatte zielen - aus der Sicht des
Hersteller/Verkäufers - darauf ab, entweder
Kostenvorteile (aus einer günstigen Auslastung
seiner Kapazität) zu erreichen oder den Absatz von
Produkten (insbesondere in der Einführungsphase,
aber auch in der Auslaufphase von Produkten) zu
stimulieren. Beispiele: Einführungsrabatt,
Vordispositionsrabatt, Saisonrabatt,
Auslaufrabatt.
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Treuerabatt, Kundenrabatt |
Treue- bzw.
Kundenrabatte zielen - aus der Sicht des
Hersteller/Verkäufers - darauf ab, eine feste
Kundenbindung herzustellen und laufend zu
erneuern und zu stabilisieren ("Weil Sie es
sind ...", Kauf mit sog. Rabatt-Karte u .a.). |
Ein besonderes Gewicht hat die Rabattpolitik im
E-Commerce-Geschäft. Dies begründet sich daraus,
dass das Internet ein Pull-Medium ist. Somit muss
der Anbieter sich "etwas einfallen lassen", um Kunden zu
einem wiederholten Besuch der eigenen Web-Präsenz oder des
Online-Shops zu bewegen.
Bestandteil der
Entgeltpolitik sind ferner die Regelungen zu den
Liefer- und Zahlungsbedingungen. |
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