7.2 Phase 4 (Kapitalwandlung): Absatzprozess |
7.2.2 Teilprozesse im Absatz |
UNT 7220 [1/2] |
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a) Übersicht |
Der Absatzprozess von Unternehmen (mit Sachgütern)
vollzieht sich in der Regel in vier Teilprozessen:
- Absatzvorbereitung (Absatzplanung),
- Absatzanbahnung (Kundenakquise,
Angebotserstellung),
- Absatzdurchführung (Vertragsverhandlung;
Vertragsabschluss) und
- Absatzabwicklung (Realisierung der Lieferung bzw.
der Leistung; Rechnungserstellung; Kontrolle des
Zahlungseingangs; ggf. Mahnung).
Im Weiteren werden diese Teilprozesse in ihrem
wesentlichen Inhalt näher erläutert. |
b) Absatzvorbereitung |
Gegenstand und Inhalt der Absatzvorbereitung
ist die - weitgehend unternehmensinterne -
Planung des Absatzprogramms für eine künftige Zeitperiode
(z. B. Monat, Quartal). Diese Arbeit stützt sich auf
vorliegende Informationen zur Situation auf Zielmärkten,
auf die Erfassung und Einordnung bereits vorliegender
Kundenaufträge u. a. m.
Zielsetzung
der Absatzvorbereitung ist es, das für die betreffenden
Zeitperiode geplante Mindest-Umsatzziel
(als Wertgröße) sortiments- und auftragsseitig zu
untersetzen, um rechtzeitig zu erkennen, welche
Konsequenzen sich daraus für die eigene
Leistungserstellung sowie für die finanzielle Absicherung
des eigenen Geschäftsbetriebs ergeben.
Unternehmensgründer sollten sich hierbei auf die
Deckungsbeitragsrechnung und auf das einfache
Modell der Berechnung einer möglichen "operativen
Lücke" stützen (siehe Bild 7.04).1 |
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Bild 7.04: Zur Ermittlung der
"operativen Lücke" |
Die Umsatzerlöse (Symbol U [EUR]) lassen
sich anhand der Auftragslage ermitteln. Der Unternehmer
sollte wissen, welchen Anteil die direkten (variablen)
Kosten im Durchschnitt an den Umsatzerlösen haben. Wird
dieser Anteil mit a [%] bezeichnet, kann der Betrag der
direkten (variablen Kosten (Größe Kv
[EUR]) nach der Beziehung Kv = U * a
ermittelt werden. Der erreichbare Deckungsbeitrag (Symbol
DBe [EUR]) ergibt sich aus der
Beziehung DBe = U ./. Kv.
Für den Vorschauzeitraum sollte ein Gewinnziel (Symbol
GZ [EUR]) bestimmt werden. Die
Höhe der Fixkosten (Symbol Kf
[EUR]) sollte dem Unternehmer bekannt sein. Dann lässt
sich nach der notwendige Deckungsbeitrag DBn
[EUR] nach der Beziehung DBn = Kf
+ GZ ermitteln. Die "operative Lücke"
(Symbol ΔDB [EUR]) errechnet
sich dann aus der Beziehung ΔDB = DBe
./. DBn.
Je eher eine derartige operative Lücke zwischen dem erreichbaren Deckungsbeitrag und dem
notwendigen Deckungsbeitrag erkannt wird, desto
eher können kurzfristig wirksame Steuermaßnahmen noch
Ärgeres verhindern. |
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1
Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.: IWK-Lernsoftware
"Controlling".
IWK, Dresden 2018. |
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