7.2 Phase 4 (Kapitalwandlung): Absatzprozess |
7.2.1 Absatzprozess, Leistungsverwertung |
UNT 7210 [1/1] |
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a) Absatz von Sachgütern |
Die Ausgestaltung und der Vollzug der Phase 4
(Kapitalwandlung) im Kreislauf des Umsatzprozesses wird
sachlich maßgebend davon bestimmt, welche Art von Gütern
auf Zielmärkten angeboten bzw. verkauft werden sollen.
Bei vielen Dienstleistungen folgen den
Aktivitäten der Leistungserstellung - wie
beim Fallbeispiel Max Muster e. K. angeführt -
bereits zeitnah mit die Aktivitäten des Absatzes
(Übergabe des Gegenstandes der Leistungserstellung,
Ausstellen der Rechnung, Begleichen der Rechnung). Bei
Unternehmen, deren Betriebszweck im Erstellen und Verkauf
von Sachgütern besteht, erstreckt sich
der Absatzprozess hingegen über meist mehrere
Teilprozesse. Dies soll durch die weiteren Ausführungen
in diesem Abschnitt verdeutlicht werden. |
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Unter Absatz
(von Sachgütern) ist der Gesamtprozess der
vorbereitenden und ausführenden Tätigkeiten zur
entgeltlichen Verwertung der vom betreffenden
Unternehmen erstellten Produkte auf Absatzmärkten
zu verstehen.
Die Gründung eines
Unternehmens, das sich der Herstellung und dem
Verkauf von Sachgütern widmen
will, schließt somit die Aufgabe ein, eine
effiziente Absatz- und Vertriebsorganisation
mit entsprechenden absatzlogistischen Lösungen
aufzubauen und auch eine zielgerichtete
Absatzmarktforschung zu betreiben. |
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b) Absatz und Leistungsverwertung |
Während mit "Absatz" mehr die planerische und
organisatorisch-kaufmännische Seite der Absatz- und
Vertriebstätigkeit gekennzeichnet wird, soll der Begriff "Leistungsverwertung"
den betriebswirtschaftlichen Anspruch an diesen Prozess
hervorheben: |
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Leistungsverwertung bedeutet,
dass aus dem Verkauf eines Erzeugnisses bzw. mit
der Ausführung einer entgeltlichen Leistung ein
Preis zu erzielen ist, der nicht nur die
gesamten, hierfür aufgewendeten Selbstkosten
deckt, sondern darüber hinaus auch einen Gewinn
erbringt, der für das weitere Bestehen des
Unternehmens im marktwirtschaftlichen Leistungs-
und Preiswettbewerb unabdingbar benötigt wird
(siehe Bild 7.03).1 |
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Bild 7.02: Absatz und Leistungsverwertung |
Die Leistungsverwertung wird um so besser gelingen, desto
zielgenauer der Kundenwunsch erkannt und mit dem
Produkt auch tatsächlich befriedigt wird. Je härter
der Wettbewerb um Kundenaufträge wird, um so deutlicher
zeigt sich, dass letztlich nur folgende Handlungsweise
Erfolg bringt: Unternehmen wie auch
öffentliche Verwaltungen und Betriebe müssen zeigen,
welchen Nutzen der Kunde aus einem Produkt
für sich ziehen kann. Dieser Nutzen, also der Erfolg des Kunden, ist zum Ausgangspunkt
und Maßstab für das eigene Handeln bei der Umsetzung eines
Auftrages zu machen! Mit Einmal-Geschäften kann aber
kein selbsttragender Umsatzprozess erreicht werden!
Kunden sind nur durch konsequente Umsetzung der
versprochenen Leistung zu überzeugen; erst dann bringt
Kundenzufriedenheit nicht nur Wiederhol-Geschäfte, sondern
führt auch zu neuen Kunden! Diese Aussage und
Orientierung kann nicht oft genug wiederholt werden, denn
sie wird - wie die Praxis zeigt - nicht immer und nicht
überall beherzigt!
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1
Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.: Betriebswirtschaftslehre -
Eine Einführung, a. a. O. |
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