4.3 Kapitalbedarf "Umlaufvermögen" |
4.3.1 Grundlagen |
UNT 4310 [1/2] |
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a) Begriff |
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Als Kapitalbedarf zur
Finanzierung des Umlaufvermögens
ist jener Bedarf an finanziellen Mitteln zu
verstehen, der – im Durchschnitt – zur Deckung der
in einer definierten Periode (Tag, Woche, Monat)
anfallenden laufenden Ausgaben benötigt wird.
Auf die Höhe dieses Kapitalbedarfs haben im
Wesentlichen zwei Faktoren bestimmenden Einfluss:
- die Höhe der durchschnittlichen Ausgaben
[EUR/Periode] zur Aufrechterhaltung des
Umsatzprozesses sowie
- die durchschnittliche Dauer der
Kapitalbindung im Umsatzprozess als Zeitspanne
zwischen dem Zeitpunkt des Eingangs
beschaffter Rohstoffe und anderer Güter des
Umlaufvermögens einerseits und dem Zeitpunkt
der Zahlungseingänge aus dem Verkauf der
hergestellten Produkte bzw. Leistungen
andererseits.
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Liegen zu diesen Einflussfaktoren konkrete Zahlenangaben
vor, dann lässt sich der Kapitalbedarf zur Finanzierung
des Umlaufvermögens wie folgt bestimmen:

Als Zeiteinheit [ZE] kann "Monat" bzw. "Woche" bzw.
"Tag" eingesetzt werden.
Bei der Ermittlung des
Kapitalbedarfs zur Finanzierung des Umlaufvermögens
konzentriert man sich - im Falle der Neugründung bzw. der
Erweiterung des Geschäftsbetriebs eines Unternehmens - auf
vier wesentliche Aufwandskomponenten:
- Ermittlung des Kaitalbedarfs für die Zeitspanne "Projektabschluss
bis zur eigentlichen Produktionsbeginn",
- Ermittlung der Kapitalbindung und des
Kapitalbedarfs in Bezug auf die eingesetzten
Rohstoff--, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB),
- Ermittlung der Kapitalbindung und des
Kapitalbedarfs in Bezug auf die zahlenden Löhne
im Fertigungsprozess,
- Ermittlung der Kapitalbindung und des
Kapitalbedarfs in Bezug die sonstigen Ausgaben
(Gehälter, Sozialabgaben, Bürobedarf u. a.).
Maßgebend hierfür ist die Einordnung dieser Faktoren in
die Zeitachse (siehe Bild 4.04). |
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Bild 4.04: Kapitalbindungsdauer der Hauptfaktoren im
Umlaufmittelbereich |
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