4.1 Kapitalbedarf: Einführung, Fallbeispiel |
4.1.2 Fallbeispiel: Max Muster e. K. |
UNT 4120 [1/1] |
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a) Gründungspersonen |
Der Ingenieur für Kraftfahrzeugtechnik, Max
Muster, bislang als technischer Leiter in
einem bekannten Pkw-Unternehmen in A-Stadt tätig, hat eine
Erbschaft gemacht, die ihm außer einem größeren Geldbetrag
auch das Eigentum über ein zur Zeit noch nicht bebautes
Grundstück in einer günstigen Lage im sog. "Speckgürtel"
der Großstadt B-Stadt einbringt. Seine Ehefrau,
Annett Muster, ist nach
erfolgreicher Fortbildung zur Industriefachkauffrau im
Bereich Rechnungswesen und Controlling in einem
Zulieferbetrieb des Pkw-Unternehmens tätig.
Nach
vielen Vorklärungen und Recherchen beschließen die
Ehepartner, die "Gunst der Stunde" zu nutzen, um die
bereits seit längerem gehegte Absicht des Aufbaus einer
selbstständigen Tätigkeit mit einem eigenen Unternehmen
Wirklichkeit werden zu lassen.
Mit sach- und
fachkundiger Unterstützung der Unternehmensberatung "X-Consulting"
erarbeiten sie einen Businessplan, der
dessen Hauptpunkte im Weiteren vorgestellt werden. |
b) Inhalt des Businessplanes (Auszüge) |
♦ Geschäftsidee Die Eheleute
Annett und Max Muster wollen auf besagten
Grundstück einen Betrieb für die Wartung und
Reparatur von Elektroautos errichten (siehe auch
Bild 4.02). Die Recherche zu einem
solchen Vorhaben hat ergeben, dass es für einen solchen
Betrieb gute Auftragschancen gibt, denn einerseits wird
der Bau und der Einsatz von Elektroautos staatlicherseits
gefördert, andererseits werden in vielen Einrichtungen der
Großstadt (wie Ausstellungsmesse, Touristik-Service u. a.)
bereits Elektroautos eingesetzt. Im Großraum von
B-Stadt gibt es zudem keine derartige Spezial-Werkstatt.
♦ Standort, Wirkungsraum Das
geerbte Grundstück liegt an einer wichtigen Bundesstraße
von und nach B-Stadt. Das Grundstück erlaubt den Bau der
Werkstatt (mit Büro), einer Lagerhalle sowie der
Errichtung eines hinreichend großen Parkplatzes. Der
Wirkungsraum des Unternehmens wird zunächst regional auf
den Großraum von B-Stadt begrenzt sein.
♦
Rechtsform Die Neugründung soll zunächst in
Form des Einzelkaufmanns vorgenommen
werden. Eine spätere Wandlung in eine GmbH soll dann
erfolgen, wenn ein stabiles Umsatzgeschäft erreicht wird.
Die Gewerbeanmeldung sei bereits erledigt, die Eintragung
in das Handelsregister ist eingeleitet. Die Firma - als
Name des Unternehmens - soll auf "E-Car-Service
Max Muster e. K" lauten. Vom zuständigen
Finanzamt hat der Jung-Unternehmer bereits eine
Steuernummer erhalten. Die Anmeldung bei der
Berufsgenossenschaft ist erfolgt. Bei der Kreissparkasse
wurde ein Geschäftskonto eröffnet.
♦
Eigenmittelausstattung Der Wert des geerbten
Grundstücks wurde amtlich auf 450.000,00 EUR
geschätzt. Herr Muster verfügt nach dem Erhalt
der Erbschaft des Weiteren über Barmittel (Guthaben auf
der Sparkasse) in Höhe von 350.000,00 EUR,
die er für die Existenzgründung einsetzen kann. |
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Bild 4.02: Neugründung der Fa. "E-Car-Services Max
Muster e. K." |
Die skizzierte Geschäftsidee wird nach Abklärung der persönlichen
Voraussetzungen für eine Existenzgründung, nach Prüfung
der Marktchancen und nach weiteren Recherchen zum
möglichen Standort und zu den einsetzbaren Eigenmitteln
als machbar eingeschätzt, so dass sich der Existenzgründer
der ersten betriebswirtschaftlichen Kernaufgabe widmet, den
Kapitalbedarf für das Vorhaben zu ermitteln und
zu begründen. |
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