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5.2 Break-even-Analyse |
5.2.2 Ergänzungen |
KLR 5220 [1/4] |
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a) Voraussetzungen für die Anwendung der
Break-even-Analyse |
Die Ermittlung einer produkt-
bzw. auftragsbezogenen Gewinnschwelle geht von bestimmten
Voraussetzungen/Annahmen aus:
- Es liegen Angaben zu den Fixkosten fK
[EUR] sowie zu den variablen Stückkosten vk
[EUR/ME] vor bzw. diese Angaben können anhand anderer
Daten ermittelt werden.
- Die Fixkosten fK sind im
betrachteten Wertebereich der Produktionsmenge
x konstant (keine sprungfixen Kosten).
- Die variablen Stückkosten vk
verhalten sich im betrachteten Wertebereich der
Produktionsmenge x linear
(proportional) zu dieser Menge.
- Die Produktionsmenge x [ME] ist
gleich der Absatzmenge.
- Die Verkaufspreise P [EUR/ME] für
die Produkte bleiben im Betrachtungszeitraum konstant.
Dies sind natürlich im Hinblick auf die Situationen in der
Praxis idealisierte Voraussetzungen. In den
Übungen unter MS Excel zu diesem
Lernmodul werden Lösungsansätze gezeigt, die den
praktischen Gegebenheiten besser entsprechen.
Auf
einige weitere Aspekte der Gewinnschwellenanalyse wird
aber bereits in den folgenden Ausführungen aufmerksam
gemacht.
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b) Ermittlung von Sicherheitsabständen |
Im Zusammenhang mit der Ermittlung des
Break-even-Points ist es immer von besonderem
Interesse, zu wissen, in welcher Position sich die
ermittelte Größe des Umsatz U0
bzw. der Absatzmenge x0 in
Relation zur Kapazitätsgrenze befindet:
Sachlich ist es ja durchaus denkbar (und in der Praxis
oft gegeben), dass die Größe U0
bzw. x0
– im gegebenen Break-even-Diagramm – rechts
von der Kapazitätsgrenze liegt. Dies würde bedeuten, dass
ein Unternehmen - selbst bei Ausschöpfen seiner
Kapazitätsgrenze - nicht einmal die Gewinnschwelle
erreichen könnte!
Für die Beurteilung der Lage der
Gewinnschwelle zur Kapazitätsgrenze wird in der Gewinnschwellenanalyse
der sog. Sicherheitsabstand SU
bzw. Sx genutzt. Er kann wie
folgt ermittelt werden:

Es bedeuten:
SU
absoluter Wert des umsatzbezogenen Sicherheitsabstandes
[EUR], Umax maximal
erreichbare Umsatzgröße im Planungszeitraum [EUR],
U0 berechnete
umsatzbezogene Gewinnschwelle [EUR],
Sx
absoluter Wert des produktbezogenen
Sicherheitsabstandes [ME], xmax
maximal erreichbare Produktions-
bzw. Absatzmenge im Planungszeitraum [ME], x0
berechnete produktbezogene Gewinnschwelle
[ME].
Oft wird an Stelle des Sicherheitsabstandes
ein in Prozent ausgedrückter
Sicherheitskoeffizient sU bzw.
sx verwendet, der wie folgt berechnet
werden kann:
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Im betrachteten Fallbeispiel
sei die maximale
Produktions- bzw. Absatzmenge des Produkts P durch
den Wert xmax = 421 ME
bestimmt.
Dann beträgt der
Sicherheitsabstand Sx
lediglich Sx = 421 - 400 = 21
ME.
Der Sicherheitskoeffizient
sx
beträgt dann sx = (421 - 400) *
100 / 421 = 5,0 %.
Dies ist kein befriedigender Wert.
Entweder ist es möglich, die maximale Produktions-
bzw. Absatzmenge zu steigern oder aber es gelingt
durch Senkung der Fixkosten und/oder der variablen
Kosten oder aber durch Erhöhung des
Verkaufspreises die Break-even-Menge auf einen
Wert weit unter den x0
= 400 ME zu drücken. |
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