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5.2 Break-even-Analyse |
5.2.1 Grundlagen |
KLR 5210 [1/4] |
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a) Begriff |
Im Rahmen der Anwendung des Konzepts der
Teilkostenrechnung nimmt die Break-even-Analyse
einen zentralen Platz ein.
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Die Break-even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
zielt als ein
Instrument des operativen Controllings darauf ab, jene
Umsatzgröße U0 [EUR]
bzw. jene Produktions- bzw. Absatzmenge x0
[ME] zu ermitteln, bei der die Umsatzerlöse die
Kosten K, bestehend aus den
Fixkosten fK und den
entsprechenden variablen Kosten vK,
genau decken, so
dass sich für den Gewinn G der
Wert G = U0 ./. K = 0
ergibt. Diese Größe ist der
Break-even-Point. Die Gewinnschwelle
kann sowohl umsatzbezogen als
auch produkt- bzw.
auftragsbezogen ermittelt werden. |
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b) Umsatz-Break-even: Graphische Lösung |
Die umsatzbezogene Gewinnschwelle kann graphisch und
rechnerisch ermittelt werden. Betrachten wir dazu
folgendes Beispiel: |

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Der Kostenrechner in einem Betriebsteil der Fa.
MaBau GmbH erhält die Aufgabe, die
umsatzbezogene Gewinnschwelle für das neue
Geschäftsjahr Gj. 201x+1 zu ermitteln. Als
Daten stehen ihm folgende Angaben zur Verfügung:
Hinsichtlich der Fixkosten ist von einer Größe
fK = 3,0 Mio. EUR auszugehen. Der Anteil
der variablen (proportionalen) Kosten an den
Umsatzerlösen liegt bei durchschnittlich a
= 60 %. |
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Für die graphische Lösung wählt der Controller ein
x,y-Diagramm, wobei auf der x-Achse
der Umsatz U [Mio. EUR] und auf der
y-Achse die Umsatzerlöse E
[Mio. EUR] sowie die Kosten K [Mio. EUR]
abgetragen werden.
Wenn davon ausgegangen werden
kann, dass die Umsätze U ohne
Erlösschmälerungen zu Erlösen E
transferiert werden, kann die sog. Erlöskurve E =
f (U) als Gerade mit einem Abstieg von 45o
ins das Diagramm eingetragen werden.
Die
Fixkostenkurve fK = f (U) ist eine
Parallele zur x-Achse, während die Kurve
der variablen Kosten vK = f (U) als eine
Gerade mit dem Anstieg von a/100 * U,
also 0,6 * U, in das Diagramm einzutragen
ist.
Die Gesamtkostenkurve K = f (U)
beginnt bei U = 0 Mio. EUR auf
der y-Achse beim Wert der Fixkosten
fK und verläuft dann im Weiteren parallel
zur Kurve der variablen Kosten.
Der
Break-even-Point ist jener Punkt im x, y -
Diagramm, bei dem die Gesamtkostenkurve K = f (U)
die Erlöskurve E = f (U) schneidet, denn
hier gilt Erlöse E = Kosten K = Umsatz U
(siehe Bild 5.09)
Die Gewinnschwellenwerte sind auf der
x-Achse dort abzulesen, wo ein Lot vom
Break-even-Point die x-Achse schneidet.
Es kann im betrachteten Beispiel der Wert U =
7,5 Mio. EUR abgelesen werden. Die
mit dieser Umsatzgröße verbundenen Erlöse E
und Kosten K sind auf der y-Achse
dort abzulesen, wo eine in Höhe des Break-even-Points
gezogene Gerade die y-Achse scheidet.
Es können die Werte E = K = 7,5 Mio. EUR
abgelesen werden. |
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Bild 5.09: Umsatz-Break-even (Fallbeispiel) |

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Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.: WBT-Lernsoftware "Controlling".
IWK, Dresden 2018. |
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