5.1 Teilkostenrechnung: Grundlagen |
5.1.2 Deckungsbeitragsrechnung |
KLR 5124 [5/7] |
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e) Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung als Form der
kurzfristigen Erfolgsrechnung |
Die Deckungsbeitragsrechnung eignet sich sehr gut für eine
kurzfristige Erfolgsrechnung, und zwar als
Alternative zur kurzfristigen
Erfolgsrechnung nach dem Vollkostenansatz in Gestalt der
Kostenträgerzeitrechnung (siehe Seite
KLR
4230 f.)
Unter dieser Zielsetzung wird die
Deckungsbeitragsrechnung als mehrstufige Rechnung
(= stufenweise Fixkostendeckungsrechnung)
ausgeführt.. Diese Rechnung schließt ein:
- die Ermittlung des Deckungsbeitrages DB I
(insgesamt und nach Kostenträgern),
- die Ermittlung weiterer Deckungsbeiträge (DB
II, DB III),
- die Ermittlung des Betriebsergebnisses und
- die Bewertung der Kostenträger auf der Grundlage
der tatsächlich realisierter Deckungsbeiträge.
Ausgangspunkt der Rechnung bilden die Umsatzerlöse
der in die Rechnung einbezogenen Kostenträger, entweder
als Plan- oder als Ist-Werte, je nachdem ob die Rechnung
als Planungsrechnung oder als Ist-Abrechnung durchgeführt
wird. Diesen Umsatzerlösen werden die direkt
zurechenbaren Einzelkosten der Kostenträger
gegenübergestellt und der Deckungsbeitrag DB I
ermittelt. In den weiteren Stufen werden
zunächst erzeugnisfixe Kosten und im
Weiteren erzeugnisgruppenfixe Kosten vom
DBI subtrahiert und als
Deckungsbeiträge DB II bzw. DB III
ausgewiesen (siehe Bild 5.07).
Schließlich werden vom DB III die
unternehmensfixe Kosten subtrahiert und das
periodenbezogene Betriebsergebnis
ermittelt. |
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Bild 5.07: Stufenweise Deckungsbeitragsrechnung (fiktives
Zahlenbeispiel) |
Ein erster Vorteil der stufenweisen
Deckungsbeitragsrechnung als Instrument der kurzfristigen
Erfolgsrechnung gegenüber der Kostenträgerzeitrechnung
besteht vor allem darin, dass die benötigten Daten - wie
Verkaufserlöse und variable
Einzelkosten - aus der laufenden Buchführung
entnommen werden können und somit bereits wenige Tage nach
Ablauf eines Abrechnungsmonats vorliegen. Da sich
demgegenüber Fixkosten nicht signifikant
von Monat zu Monat ändern, kann somit bereits zum zweiten
oder dritten Werktag des Folgemonats eine Information zum
erzielten operativen Ergebnis (= Betriebsergebnis)
vorgelegt werden.
Ein zweiter Vorteil
der stufenweisen Deckungsbeitragsrechnung gegenüber der
dem Vollkostenansatz beruhenden Kostenträgerzeitrechnung
ist darin zu sehen, dass der „betriebswirtschaftliche
Nutzen“ der Herstellung und des Vertriebs eines Produktes
besser beurteilt werden kann: Hierzu gilt – zumindest
vom Grundsatz her – die Aussage:
Solange
ein Produkt noch einen positiven DB I bzw. DB II aufweist,
sollte das Produkt im Programm des Unternehmens
verbleiben, denn es bringt zumindest – wenn auch nicht
immer zufriedenstellend – einen Beitrag zur Deckung von
Fixkosten! |
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