6.1 Phase 3: Kapital- und Personaleinsatz |
6.1.2 Geschäftsidee, Produkt,
Sortiment |
UNT 6120 [1/3] |
|
a) Produktbegriff |
Auf Seite
UNT 2210 wurde dargelegt: Eine "zündende"
Geschäftsidee ist Ausgangspunkt und
letztlich Grundlage einer Existenz- bzw.
Unternehmensgründung, denn es geht ja hierbei um die
Frage, mit welchem Angebot von Produkten
der Gründer "sein Geld verdienen" will. Damit
wird das Thema "Produkt"
zugleich Ausgangpunkt für das Thema "Leistungserstellung".
Dies gilt speziell für den Fall einer Neugründung,
denn bei Unternehmensgründung über das
Franchise-Konzept oder durch die Übernahme eines bereits
bestehenden Betriebs ist die Frage nach dem
"Produkt" im Prinzip geklärt. |
 |
Produkte sind generell das
Resultat einer Leistungserstellung (Produktion),
hervorgebracht mit dem Ziel, damit einen Eigenbedarf, mehr noch
einen Fremdbedarf zu decken.
Produkte in diesem Sinne können
sowohl materielle- Sachgüter (Gebrauchsgüter wie Maschinen, Fahrzeuge
und dgl. oder Verbrauchsgüter wie Lebensmittel, Benzin
und dgl.) als auch immaterielle
- Dienstleistungen (Service),
- Energieleistungen sowie auch
verkehrsfähige
-
Informationen (z. B. Software) und
-
Rechte (z. B. ein Patent, Marke)
sein.
|
|
In Anlehnung an KOTLER1
wollen wir drei Produkt-Ebenen unterscheiden (siehe
Bild 6.02):
a) das
Kernprodukt (mit einem definierten Kernnutzen),
b) das Regelprodukt
(Kernprodukt inklusive Qualität, Design, Zusatznutzen,
Marke u. a.) und c) das erweiterte
Produkt (Regelprodukt mit "Service-Ummantelung").
|
 |
Bild 6.02: Zum Produktbegriff |
Kernprodukt: Das Kernprodukt
repräsentiert den Gebrauchswert des Produkts,
seine ursächliche Nützlichkeit für den Kunden: Man
kauft eine Uhr, um jederzeit und an jedem Ort nachschauen
zu können, wie spät es ist. Man erwirbt einen Computer, um
ein multifunktionelles Gerät zum Erzeugen, Verwalten,
Speichern, Weiterleiten von digitalisierten Informationen
unmittelbar am Arbeitsplatz oder am heimischen
Schreibtisch zu haben usw.
Regelprodukt:
Das tatsächliche Produkt, das Regelprodukt hat mehrere
Parameter (siehe Bild 6.02).
Erweiterter
Produktbegriff: Fakt ist, dass die Ansprüche
der Kunden an Produkte immens wachsen: Die Kunden erwarten
beim Kauf eines Produkts ein ganzes "Bündel von Nutzen",
das geeignet ist, ihre Bedürfnisse möglichst umfassend zu
befriedigen.
Wer als
Unternehmensgründer lediglich Standardprodukte (im
Sinne von Kern- und Regelprodukt) anbieten will, wird
heute unter den Bedingungen eines Käufermarkts wohl kaum
Erfolg haben. Dies gilt nicht nur für (technische)
Sachgüter wie Computer, Haushaltgeräte und dgl., sondern
auch für Dienstleistungen und andere immaterielle Güter
(wie Software und dgl.).
Das Regelprodukt muss
somit durch einen mehr oder weniger weit gefassten
Kundendienst/Service gewissermaßen "ummantelt"
werden. Erst dadurch gelingt dem Anbieter das, was mit der
"Differenzierungs-Strategie" gemeint ist: Das
"Sich-Unterscheiden" vom Wettbewerber! |
 |
1
Siehe: |
KOTLER, Ph. u. a.:
Grundlagen des Marketings.
Pearson Studium, München/Halbergmoos
2016. |
|
|
|