1.5  Methoden und Instrumente der Kybernetik
1.5.3   Modellbildung Kyb 1531 [2/3]
b) Erstellen eines Modells
Als Ziel für die Lösung des skizzierten Problems wird - im hier betrachteten Beispiel (Bestimmung einer optimalen Bestellmenge) - eine Berechnungsformel angestrebt, die es erlaubt, für konkrete Ausgangsdaten der in die Berechnung einzubeziehenden Größen ein Ergebnis zu ermitteln, das es dann zu überprüfen und im Weiteren als Grundlage für eine Entscheidungsfindung genutzt werden kann.

Um zu einer solchen Berechnungsformel zu gelangen, gilt es eine Modellbildung vorzunehmen, die im betrachteten Fall zu einem mathematschen Modell führt.
Was hierbei in methodischer Hinsicht zu beachten ist, soll die Darstellung in Bild 1.37 verdeutlichen.
Bild 1.37: Anwendung der Modellmethode
c) Ableitung einer Lösung und Validierung der Ergebnisse
Sofern es um die Erarbeitung eines mathematischen Modells geht, gilt es einen sachgerechten funktionellen Zusammenhang zwischen einer Ergebnisgröße x und den diese Größe bestimmenden Einflussgrößen g1, g2, usw. zu finden. Anders ausgedrückt, es gilt das f in der Beziehung



aufzuklären.

Im betrachteten Beispiel geht es - wie auf Seite Kyb 1341 bereits angegeben - um die sog. ANDLER-Formel:

.

Im Weiteren gilt es, die gefundene mathematisch-rechnerische Lösung mit den ursprünglichen Fragestellungen in Bezug auf das "Problem" zu konfrontieren.
Vor allem gilt es zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen das gefundene Ergebnis interpretierbar ist und für die Entscheidungsfindung genutzt werden kann, denn es kann ja sein, dass bei der Erarbeitung des Modells Annahmen getroffen wurden, die so in der Realität selten zutreffen.
Ferner ist zu überprüfen, ob bestimmte Parameter aus dem Objektbereich O, die nicht im Modell M berücksichtigt wurden, das rechnerisch gefundene Ergebnis wesentlich beeinflussen können u. a. m.
Was hierzu im betrachten Fall (ANDLER-Formel) zu beachten ist, wurde auf der Seite Kyb 1342 angegeben.