1.3 Steuerung von Systemen und Prozessen |
1.3.4
Selbstoptimierende Steuerung |
Kyb 1341 [2/3] |
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b) Steuersysteme mit Modellstruktur |
Die Integration eines Optimierungsvorgangs im
Steuerprozess erweitert die funktionelle Struktur des
Steuersystems um mindestens zwei Komponenten, und zwar
a) um einen Optimisator O und
b) um ein internes Modell Mint.1
Dies führt dann zu einem Steuersystem mit
Modellstruktur.
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Ein System heißt System mit Modellstruktur,
wenn es in seiner funktionellen Struktur - außer
einem Optimisator O -
auch über ein internes Modell Mint
verfügt und wie folgt funktioniert: Bevor eine
Steuermaßnahme uj
wirksam gemacht wird, werden erst über den
Optimisator O mögliche Varianten
einer Steuerung u am internen Modell Mint
mit dem Ziel "durchgespielt", diejenige Variante
zu ermitteln und zu begründen, die unter gegebenen
Bedingungen (Restriktionen) und nach einem
definierten Zielkriterium als günstigste
(optimale) Variante uj, opt
gilt (siehe Bild 1.19). |
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Bild 1.19: Funktionelle Struktur eines Systems mit
Modellstruktur |
Im betrachteten Beispiel der Lagerbestandsteuerung kann
als internes Modell für die Entscheidungsbildung die sog.
ANDLER-Formel für die Bestimmung einer optimalen
Bestellmenge xopt eingesetzt
werden:2 |
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Es bedeuten:
M =
Bedarfsmenge [ME] für den beschaffenden Rohstoff R
für ein Zeitintervall T,
kB = Bestellkosten
[EUR/Bestell.], P =
Einstandspreis des Rohstoffs R [EUR/ME],
lhks = Lagerhaltungskostensatz [%
p. a.]. |
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1
Siehe auch:
STEINBUCH, K.: Automat und Mensch. Kybernetische
Tatsachen und Hypothesen.
Springer Verlag,
Berlin 1965. |
2
Siehe auch. von KÄNEL, S.:
Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung.
Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden
2018. |
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