1.3 Steuerung von Systemen und Prozessen |
1.3.4
Selbstoptimierende Steuerung |
Kyb 1340 [1/3] |
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a) Problemstellung, Beispiel |
Wie aus den Darstellungen zur Steuerung mit Rückkopplung
sowie zur adaptiven Steuerung erkennbar ist, kommt dem
Teilprozess "Entscheidungsbildung" eine
besondere Bedeutung zu (siehe
Bild 1.17, Seite
Kyb 1330).
Je komplexer und komplizierter das
jeweilige Steuerobjekt P und je größer der Maßstab
seiner "Performance" ist, desto größer wird das
Gewicht sein, das der steuernden Einflussnahme auf
dieses Steuerobjekt zukommt und umso gründlicher
muss dann aber auch die Vorbereitung und das Treffen einer
anstehenden Entscheidung im Steuerprozess wahr genommen
werden, mit all den Konsequenzen, die sich daraus für die
Bereitstellung der hierfür benötigten Informationen
ergeben!
Hinzu kommt Folgendes: Je komplexer und
komplizierter das Steuerobjekt P ist, desto mehr
Variationsmöglichkeiten bestehen dann aber auch für
eine notwendige Prozessbeeinflussung als Steuermaßnahme,
und um so wichtiger ist es dann, diejenige Variante einer
Steuermaßnahme zu ermitteln, die sich im Rahmen
gegebener Bedingungen (Restriktionen) und im Hinblick
auf ein definiertes Zielkriterium der
Entscheidungsbildung als die günstigste (optimale)
Variante erweisen kann!
Mit anderen Worten:
Die Vorbereitung und das Treffen von Entscheidungen im
Steuerprozess ist - wo immer möglich - mit einem
Prozess der Optimierung der Steuermaßnahme zu
verbinden und somit den Übergang zu einer
selbstoptimierenden Steuerung bedingt.
Betrachten wir dazu ein einfaches
(betriebswirtschaftliches) Beispiel:1 |
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Für die Herstellung seiner Produkte benötigt das
Unternehmen Y laufend einen
bestimmten Rohstoff R, der von
einem anderen Zuliefer-Unternehmen Z
bezogen und im Unternehmen Y über
ein Materiallager L für die
Fertigungsprozesse bereitgestellt wird. Der
Beschaffungsverantwortliche im Unternehmen Y (als
Steuerorgan St) steht vor der Aufgabe,
Entscheidungen zur Höhe der Bestellmenge
x [ME] zu treffen. Dabei liegt
auf der Hand, dass es im Hinblick auf die mit der
Bestellmenge verbundenen Kosten K
[EUR] zwei einander gegenläufige Kostenwirkungen
gibt: Je größer die Bestellmenge x, desto günstiger
werden die Beschaffungskosten sein (Nutzung von
Mengenrabatten u. a.). Dem steht jedoch entgegen,
dass damit zugleich die Lagerhaltungskosten
ansteigen (mehr Lagerraum erforderlich, höhere
Kapitalbindungskosten im Lager). Konsequenz:
Die Entscheidung über die Höhe der Bestellmenge
x (als Steuermaßnahme) ist mit
einer Optimierungsrechnung zu verbinden:
Zielkriterium sind minimale Gesamtkosten,
Einflussgrößen sind vor allem die periodenbezogene
Bedarfsmenge M [ME] am Rohstoff R [ME],
der Einstandspreis P des Rohstoffs R
[EUR/ME], die Kosten je Bestellung kB [EUR/Bestell.]
und der Lagerhaltungskostensatz lhks [% p. a.] |
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Die nachfolgende Darstellung in Bild 1.18
soll das Problem der Bestimmung einer optimalen
Bestellmenge x veranschaulichen. 2
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Bild 1.18: Zur Bestimmung einer optimalen Entscheidung im
Steuerprozess (Beispiel: Bestellmenge) |
Die Konsequenzen für die Ausgestaltung der
funktionellen Struktur einer selbstoptimierenden
Steuerung sollen nachfolgend aufgezeigt werden. |
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1
Siehe auch Übungsaufgabe 2, Seite
KYB 1120. |
2
Siehe auch. von KÄNEL, S.:
Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung.
Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden
2018. |
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