1.3 Steuerung von Systemen und Prozessen |
1.3.3 Adaptive (selbstanpassende) Steuerung |
Kyb 1330 [1/2] |
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a) Funktionsprinzip der
adaptiven Steuerung |
So wirksam eine Steuerung mit Rückkopplung unter
Einbeziehung von Frühwarnsystemen auch sein mag, es ist
gerade im Bereich der Wirtschaft zu beachten, dass sich
die Umweltbedingungen rasch ändern können, so dass bislang
bewährte Steuerungskonzepte unter neuen Bedingungen nicht
zum Erfolg führen.
Beispiel: Ein Unternehmen hat
bislang mit dem Konzept der Vollkostenrechnung alle
anstehenden Aufgaben der Preiskalkulation, der
Kostenstellenrechnung u. a. zufriedenstellend bewältigen
können. Dieses Konzept weist aber - wie wir wissen -
große Nachteile hat. Dies betrifft nicht nur das Problem
der "gewaltsamen Proportionalisierung" der Fixkosten,
sondern vor allem die Anwendung der einseitig
aufwandsorientierten Preiskalkulation. Die
heutigen Marktbedingungen erfordern ein anderes Vorgehen,
und zwar die marktorientierte
Preisbildung. Dieses Vorgehen lässt sich über die
Anwendung der Teilkostenrechnung
(Deckungsbeitragsrechnung), der Zielkostenrechnung (Target Costing)
oder auch der Prozesskostenrechnung wirksam umsetzen. In der Konsequenz
bedeutet dies, dass das Unternehmen sein gesamtes Kosten-
und Preissteuerungssystem umstellen und sich an die
veränderten Bedingungen anpassen muss. Gelingt es, die
Steuermechanismen in einem
System so auszugestalten, dass sie derartige
Anpassungen an veränderte Umweltbedingungen
selbsttätig vornehmen, liegt der Fall einer
selbstanpassenden (adaptiven) Steuerung vor
(siehe auch Bild 1.17). |
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Bild 1.17: Prinzipschema der selbstanpassenden Steuerung |
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