1.5 Methoden und Instrumente der Kybernetik |
1.5.3 Modellbildung |
Kyb 1530 [1/3] |
|
a) Vorgehen |
Ausgangspunkt einer Modellbildung ist der im Rahmen
der System- und Problemanalyse abgegrenzte und inhaltlich
bestimmte Objektbereich der Realität (im
betrachteten Beispiel: Beschaffungs- und Lagerprozess
eines Unternehmens) sowie das jeweils zu lösende Problem
(im Beispiel: Rechnerische Bestimmung einer optimalen
Bestellmenge).
Der Weg zu einem entsprechenden
Abbild des Objektbereiches O führt immer
über einen Abstraktionsprozess (siehe
Bild 1.36): Von
der Gesamtheit der den Objektbereich O
kennzeichnenden Merkmale, Eigenschaften, Größen und dgl.
gilt es jene Sachverhalte und Größen auszuwählen und
explizit hervorzuheben, die für das Erarbeiten einer
Problemlösung wesentlich, von allen anderen Sachverhalten,
Größen usw. wird abstrahiert ("davon abgesehen"). |
|
Bild
1.36:
Modellbildung |
Da im betrachteten Beispiel (Ermittlung einer optimalen
Bestellmenge) eine rechnerische Lösung zum skizzierten
Problem gesucht wird, gilt es, einen funktionellen
Zusammenhang zwischen der gesuchten Ergebnisgröße
(hier: optimale Bestellmenge, Symbol xopt)
und denjenigen Größen zu finden, die als Input-,
Steuer- oder sonstige Einflussgrößen den Wert der
Ergebnisgröße bestimmen.
Im betrachteten Beispiel
sind als derartige Größen in das Modell einzubeziehen
(siehe auch Seite Kyb
1341):
- die Bedarfsmenge (Symbol M in
[ME]) an dem zu beschaffen Gut in einem Zeitintervall
T,
- der Preis des Gutes (Symbol P in
[EUR/ME]),
- die Bestellkosten (Symbol kB
in [EUR/Bestellung]) sowie eine
- geeignete Bewertung der Lagerhaltungskosten, hier
der sog. Lagerhaltungskostensatz (Symbol lhks
in [%]).
|
|