2.3  Wirtschaftskybernetik und Controlling   Kyb 2342 [3/3]
2.3.4 Operatives Controlling
c) Vorgehensweisen und Instrumente
Für die betriebswirtschaftlich richtige Steuerung haben im Rahmen des operativen Controllings folgende Vorgehensweisen  besondere Bedeutung:
Nr. Vorgehensweisen Anmerkungen
1. Steuerung mit Budgets  Budgets sind Vorgabegrößen, die als Ergebnis der operativen Planung entstehen und die nur im Ausnahmefall unter- oder überschritten werden dürfen.
Beispiele: Budgets für Leistungsergebnisse, Ressourcen-Inanspruchnahmen, Personalkosten, Werbekosten u. a.
2.  Kurzfristige Erfolgsrechnung   Die KER ist sowohl ein Planungs- als auch ein Kontrollinstrument im Rahmen der monatlichen Kosten- und Ergebnisplanung sowie der Abrechnung. 
3. Budgetkontrolle
Diese Aufgabe wird über systematische SOLL-IST-Vergleiche wahrgenommen, die sich in Konzepte der Steuerung mit Rückkopplung einordnen.
Im Weiteren kann sich das operative Controlling auf eine Vielzahl von Methoden und Instrumenten stützen, deren Praktikabilität und Wirksamkeit durch wirtschaftskybernetische, excelbasierte Modelle wesentlich erhöht werden kann (siehe Menüpunkt "Fallbeispiele").

Die nachfolgende Aufstellung gibt herzu einen Überblick.1
Nr. Instrumente Anmerkungen
1. Deckungsbeitrags-rechnung Die Deckungsbeitragsrechnung ist eine Teilkostenrechnung, denn sie basiert auf der Unterscheidung zwischen fixen Kosten und variablen Kosten und dient der Ermittlung des sog. Deckungsbeitrages als Differenzgröße zwischen Umsatzerlösen und den entsprechenden variablen Kosten.
2.  Gewinnschwellen-analyse (Break-even-Analyse)  Die Gewinnschwellenanalyse basiert auf der Deckungsbeitragsrechnung und ziel darauf ab, jene Umsatzgröße bzw. jene Umsatzmenge zu ermitteln, bei der die Erlöse gerade die entsprechenden Kosten decken (Gewinn = 0).
3. Engpass-Analyse Die Produktionsmenge von Erzeugnissen wird durch bestimmte Ressourcen-Engpässe begrenzt. Durch die Engpass-Analyse kann ermittelt werden, welche Ressourcen-Begrenzungen tatsächlich wirksam werden und welche Wirkungen dadurch auf Output-Größen (Produktionsmengen, Umsatz, Gewinn) verursacht werden.
4.  ABC- und XYZ-Analyse  Die ABC-Analyse ist eine Wertehäufigkeitsanalyse, die immer dann angewendet werden kann, wenn es darum geht, den Anteil bestimmter Positionen (z. B. Artikel) am Gesamtwert einer aggregierten Größe (z. B. Einkaufsvolumen oder Umsatz) zu ermitteln.
Die XYZ-Analyse dient hingegen der Bewertung der Stetigkeit des Einkaufs bzw. des Verbrauchs von Gütern.
5.  Cashflow-Analyse Die Cashflow-Analyse basiert auf der Kapitalflussrechnung (direkte bzw. indirekte Methode) und zeigt auf, auf welche Faktoren die Veränderung des Zahlungsmittelbestands im Verlauf eines Geschäftsjahres zurückzuführen ist.
6.  Make-or-buy-Analyse  Diese Analyse dient der Entscheidungsfindung zum Problem "Eigenfertigung oder Fremdbezug".

1 Siehe zum Beispiel:
von KÄNEL, S.: Lernsoftware "Controlling". Dresden 2016.