1.4 Information und Kommunikation |
1.4.3
Informationsprozesse |
Kyb 1433 [4/5] |
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e) Informationsübertragung, Informationsbereitstellung |
Steuerorgane müssen in die Lage versetzt werden,
reaktionsschnell auf veränderte Prozess- und/oder
Umweltbedingungen und -ereignisse reagieren zu können. Aus
dieser Sicht kommt der schnellen Übertragung und
Bereitstellung benötigter Informationen entscheidende
Bedeutung zu. |
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Unter Informationsübertragung und
Informationsbereitstellung sind
im hier betrachteten Zusammenhang jene Vorgänge zu
verstehen, die eine synchrone oder asynchrone
Übermittlung von Daten, Information und Wissen von
einem "Sender" an einen oder mehrere "Empfänger"
innerhalb eines Systems bzw. zu Partner außerhalb
des Systems zum Inhalt haben. Die an diesem
Prozess beteiligen Glieder bilden die
Informationsübertragungskette. |
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Aus der Sicht von "Sender" und "Empfänger" der
Informationen kann bei der Informationsübertragung
eine Unterscheidung zwischen "Push"- und einer
"Pull"-Informationsbereitstellung getroffen werden:
Bei der "Push"-Informationsbereitstellung
ist der "Informationsversorger" - als Sender -
aktiv, während der oder die Empfänger in diesem Prozess
passiv sind. Typisch hierfür sind Formen der
Informationsbereitstellung über E-Mail-Verteilerdienste
und dgl. Dies ist in der Regel mit hohem Aufwand verbunden
und führt zur "Informationsflut".
Bei der "Pull"-Informationsbereitstellung
geht die Aktivität zur Informationsübertragung vom
Empfänger aus (z. B. Abfrage von Daten- und
Wissensbanken und dgl.), was zur Eindämmung der
Informationsflut führt, jedoch ein aktives
Informationsverhalten bedingt.
Zu beachten sind in
diesem Zusammen die Aussagen der kybernetischen
Informationstheorie zu auftretenden Wirkungen der
Informationsübertragung über kapazitätsbegrenzte Kanäle
(siehe Bild 1.31). |
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Bild 1.31: Änderung des Informationsflusses in einem
gestörten Übertragungskanal |
In einen Informationskanal K
(Übertragungsweg) tritt von einem Sender S
abgegebene für einen Empfänger E
bestimmte bzw. bereitgestellte Information IS
ein. In vielen Fällen stimmt aber die aus dem Kanal
austretende und dem Empfänger zugängliche Information
IE nicht mit der gesendeten
Information IS überein. Dies
hängt damit zusammen, dass die Informationsübertragung im
Kanal K Störungen
unterliegt, die in der Nachrichtentechnik als "Rauschen"
bezeichnet werden. Die Folge derartiger Störungen ist
einerseits ein Informationsverlust IV
und andererseits das Auftreten einer Stör- bzw.
Rauschinformation IR. Die
Information IE, die der
Empfänger erhält, setzt sich somit aus jenem Teil der
Information IS zusammen, die
richtig übertragen wurde (= Wirkinformation IW)
sowie der auftretenden
Rauschinformation IR. Bei
einer störungsfrei funktionierenden
Informationsübertragung gilt: IS = IW
= IE. Dies ist der eine Extremfall.
Im anderen Extremfall gilt IV = IS
sowie IE = IR , was
bedeutet, dass beim Empfänger E nur die Rauschinformation
IR und keine Wirkinformation
IW ankommt. Aus der
Nachrichtentechnik (Rundfunk, Fernsehen) ist dies bekannt
("kein Ton", "kein Bild"), es liegt aber auf der Hand,
dass diese Zusammenhänge bei jedweder
Informationsübertragung gelten (siehe zum Beispiel die Rolle von "Fake
News", verfälschten Videos mit politischen Folgen u. a.
m.)!.
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