1.4 Information und Kommunikation |
1.4.1 Information: Begriffsbestimmung,
Erläuterungen |
Kyb 1416 [7/7] |
|
f) Information und Wissen |
Die Erfahrung im Prozess der Steuerung von
technisch-technologischen oder von
Wirtschaftsprozessen zeigt: Nicht Information schlechthin,
sondern Wissen ist jene Basis, mit der
letztlich Probleme gelöst
werden und die - insbesondere in der Wirtschaft - Wettbewerbsvorteile
bringt und langfristigen Erfolg sichert!
Information ist somit nicht
mit "Wissen" gleichzusetzen, aber Wissen ohne Fakten
(Daten) und Mitteilungen (Informationen) entwickelt sich
auch nicht! Ohne in weitere erkenntnistheoretische und
philosophische Deutungen des Phänomens "Wissen"
einzusteigen, soll hier Folgendes festgehalten werden:1
|
|
Unter Wissen (Know-how) sind jene
Informationen zu verstehen, die durch
Generalisierung von Daten und
Einzelinformationen entstehen und die somit außer
quantitativ beschreibbaren Sachverhalten und
Größen auch qualitativ beschreibbare Sachverhalte
sowie Kenntnisse über die Interpretation
und Verarbeitung von Daten und
Einzelinformationen in Bezug auf
Ursache-Wirkung-Zusammenhänge enthalten (siehe
Bild 1.24). |
|
Dabei ist zwischen
- dem Wissen als Gesamtheit globaler Aussagen
über Systeme/Unternehmen und deren Merkmale und
Eigenschaften,
- dem Schaffen, Erwerb und Pflege von Wissen (vor
allem durch Lernen) und
- der Darstellung von Wissen
zu unterscheiden. |
|
Bild 1.24: Daten - Information - Wissen |
Wissen ist wie Information ein immaterielles Gut
mit der besonderen Charakteristik, dass es sich durch
Teilen vermehrt und durch Nutzung seinen Wert
steigert!
Zu unterscheiden ist ferner zwischen
explizitem und implizitem Wissen:
Explizites Wissen liegt - in Bezug auf die
Wirtschaft - in Form von dokumentiertem Know-how vor (z.
B. Unterlagen zu neuen Produkten und Technologien,
Organisationsrichtlinien, Anwendersoftware u. a. m.).
Das implizite Wissen betrifft vor
allem die Kenntnisse und Erfahrungen von
Personen im Sinne von „Gewusst wie!“, „Gewusst wo!“,
„Gewusst wann!“, die nicht dokumentiert sind und die auch
nicht unbedingt weitergegeben werden ("internes Modell
der Umwelt").
Wissen als
Produktions- und Wettbewerbsfaktor spielt bereits heute
eine oft gewichtigere Rolle als der Faktor Kapital.
Daraus folgt, dass dem Wissensmanagement
in Unternehmen und in anderen Einrichtungen besondere
Aufmerksamkeit zu schenken ist, und zwar vor allem in
Verbindung der Ausgestaltung von
Managementinformationssystemen (MIS) unter dem Aspekt
einer selbstlernenden Steuerung wie insgesamt bei
der Entwicklung der Einrichtung zur lernenden
Organisation. |
|
1
Siehe hierzu: |
NORTH, K.: Wissensorientierte
Unternehmensführung: Wissensmanagement
gestalten.
Springer-Gabler Verlag,
Wiesbaden 2016. |
KRAUSE, G./KRAUSE, B.: Die Prüfung der Industriefachwirte.
Handlungsspezifische Qualifikationen.
Kiehl Verlag, Herne 2017. |
PAWLOWSY, P.: Wissensmanagement.
Verlag De Gruyter,
Berlin 2019. |
STOCK, W. G.:
Informationswirtschaft.
Oldenbourg-Verlag, München/Wien 2000. |
|
|
|