1.4 Information und Kommunikation |
1.4.1 Information: Begriffsbestimmung,
Erläuterungen |
Kyb 1412 [3/7] |
|
c) Signal, Zeichen, Daten, Information |
♦ Signal Die Widerspiegelung eines
System- oder Prozesszustands oder des Eintretens einer
Störung oder dgl. bedarf stets einer entsprechenden
Materialisierung. Existenzformen dieser
Widerspiegelungen heißen Signale.
|
|
Signale sind unterscheidbare Zustände oder
Prozesse eines realen Systems, die - als Einheit
von Signalträger und aufgeprägten
Informationsparametern - dazu benutzt werden, um
Angaben bzw. Mitteilungen über Ereignisse,
Zustände, Sachverhalte und dgl. eindeutig
reproduzierbar zu speichern und zu übertagen.
In diesem Sinne sind Signale materielle Träger von
Informationen.1 |
|
Typische Signalformen sind akustische Signale, optische
Signale, elektromagnetische Signale, flächenhaft
gespeicherte Signale u.a. Wichtig:
Signal und Information sind nicht identisch!
Informationen sind die Ordnungszustände der sie
tragenden Signale. Geht diese Ordnung verloren, geht auch
die Information ganz oder teilweise verloren. Ferner:
Informationen sind nur unter Bezugnahme auf den
Empfänger zu verstehen, und zwar insofern, dass das
übertragene Signal vom Empfänger dekodiert werden
kann und diese dekodierte Nachricht für ihn einen
Neuigkeitswert besitzt, mit der Folge, dass die
Nachricht beim Empfänger Handlungen auslöst oder
beabsichtigte Handlungen unterlassen werden.2
♦ Zeichen Die in
Steuerungsvorgängen in Wirtschaft und Gesellschaft
genutzten Signale sind vornehmlich Zeichen,
im Allgemeinen sprachliche Zeichen (lautsprachliche
Zeichen, schriftsprachliche Zeichen, Sonderzeichen wie
Symbole, Icons u .a.). |
|
Zeichen als Einheit von
Signalträger und Informationsparametern sind "Zeichen
für etwas", die als solche bestimmten
Systemzuständen, Sachverhalten, Gegenständen
zugeordnet sind, entweder im Ergebnis einer im
Verlaufe der gesellschaftlichen Entwicklung
erfolgten Setzung (siehe beispielsweise
Buchstaben eines Alphabets oder Verkehrszeichen
und dgl.) oder im Ergebnis einer speziellen
Übereinkunft zwischen Sender und Empfänger in
einer Informationsübermittlung (beispielsweise ein
von Geheimdiensten verwendeter Kode). |
|
Die Menge möglicher Zeichen oder Symbole heißt
Zeichenvorrat oder Alphabet, die Folge von
Zeichen heißt Wort. Die Zuordnung eines
Sachverhalts zu einem Zeichen oder die Zuordnung eines
Zeichens aus einem Alphabet 1 zu einem Zeichen eines
Alphabets 2 heißt Kodierung, die
Umkehrung dieses Vorgangs heißt Dekodierung.
Die dabei verwendete Regel der Zuordnung ist der
Kode .
♦ Daten
Die Widerspiegelung von Sachverhalten sowie die Angabe
typischer Merkmale von Subjekten (Personen) und/oder
Objekten (z. B. Computer) im Bereich der Technik,
Wirtschaft und Gesellschaft wird durch solche Zeichen
vorgenommen, die in ihrer Gesamtheit formalisierte
Angaben und Aussagen zu diesen
Sachverhalten, Subjekten oder Objekten liefern. Derartige
formalisierte Angaben und Aussagen werden als
Daten bezeichnet. |
|
Daten sind formalisierte und
strukturierte Angaben zu Objekten oder Personen,
die auf Datenträgern gespeichert und einer
manuellen und/oder maschinellen Verarbeitung
zugänglich sind. Daten
setzen sich aus alphabetischen und
numerischen Zeichen sowie
ggf. auch aus Sonderzeichen zusammen.
Daten entstehen somit
durch Auswahl und Anordnung von Buchstaben,
Ziffern und Sonderzeichen zu Worten, Texten
und/oder Zahlen mit einer bestimmten Syntax
(Zeichenfolge). Wird die Syntax verändert, kann
die Bedeutung verloren gehen (z.B. "Syntax Error"
bei Programmen). Daten
(als Zeichenfolge) haben eine entsprechende
Bedeutung, die jedoch in der Regel nur unter
Bezugnahme auf einen Empfänger (Mensch, Computer)
eine Rolle zu spielen vermag.
In
betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen ist die
Unterscheidung zwischen Stammdaten und
Bewegungsdaten besonders wichtig. |
|
1
Wer sich gerade ein einem "Funkloch" befindet (kein
Signal!), dem nutzt auch nicht das modernste Handy oder
Smartphone, um gewichtige Informationen an einen Empfänger
übermitteln zu können!
2
Siehe zum Beispiel das Verhalten der Börsianer (Anleger),
wenn irgendwo auf der Welt etwas passiert. |
|