1.2  Systeme und Prozesse
1.2.1   Systemansatz, Systemeigenschaften Kyb 1213 [4/6]
d) Systembestimmung: System - Element
Wichtig:
In der Kybernetik werden "Systeme" und die Bestimmung der die Systeme bildenden "Elemente" stets als relative Begriffspaare angesehen.
So kann ein Element E eines Systems S  bei einer tiefergehenden Systemuntersuchung selbst wiederum als (untergeordnetes) System bestimmt werden, das sich gleichfalls aus Elementen zusammensetzt. Umgekehrt kann die als System S bestimmte Ganzheit selbst nur Element eines größeren (übergeordneten) Systems sein.
Ein System S bestehe aus N Elementen Ei (i = 1, 2, ... N). Bei einer tiefergehenden Untersuchung des Systems S zeigt sich, dass die Elemente Ei ihrerseits wieder als Systeme zu kennzeichnen sind. Sie sind Untersysteme des System S (siehe Bild 1.04-1)
Bild 1.04-1: Ein Element E ist in der nächsten Stufe selbst als System zu kennzeichnen
Beispiel:
In einem hinreichend großen Unternehmen sind auch die Organisationseinheiten (Abteilungen) bereits derart komplex, dass sie - als Elemente des Systems "Unternehmen" - bei Aufgaben der Systemgestaltung selbst als Subsysteme betrachtet werden müssen.
Im Zusammenhang mit anderen Aufgaben des Systemherangehens kann es darum gehen, das gegebene System S in seiner Einordnung und seinen Beziehungen zu einem übergeordneten System S* zu analysieren. In diesem Falle würde das bislang betrachtete System S als Element E eines übergeordneten System S* zu kennzeichnen sein (siehe Bild 1.04-2)..
Bild 1.04-2: Ein System S als Element eines übergeordneten Systems S*
Beispiel:
Bei der Systemuntersuchung eines Konzerns als System S' sind die dem Konzern angehörenden Einzelunternehmen als Elemente Ek anzusehen.

Das Begriffspaar "System - Element" ist somit immer nur relativ - je nach Untersuchungsebene - zu interpretieren. Darin liegt unter anderem der große Vorteil eines darauf basierenden Systemherangehens bei der Untersuchung materieller Objekte bzw. Bereiche (in Wirtschaft, Technik, Natur und Gesellschaft).