2.1 Gründungsprozess: Einführung
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2.1.1 Phasen der Unternehmensgründung |
UNT 2110 [1/3] |
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a) Problemstellung (mit Tests) |
Der Schritt in die Selbstständigkeit birgt nicht nur große
Risiken in sich, er eröffnet auch Chancen,
und nur wenn die mit diesen Chancen verbundenen
Motiven stark genug ausgeprägt sind, lohnt es
sich, eine Existenzgründung ernsthaft ins Auge zu fassen.
Dennoch gilt; "Gut Ding will Weile haben!"
Ein überstürzter "Sprung in die Selbstständigkeit" nützt
keinem. Eine gründliche Vorbereitung
eines solchen Schritts wird sich letztlich immer
auszahlen. Was dabei im Einzelnen zu beachten ist, wird in
diesem Kapitel mit Bezugnahme und Hinweis auf weitere
Quellen dargestellt.
Zuvor wieder einige
Einstiegsfragen. |
Frage 1: Der bislang als
Angestellter tätige H. Frohgemuth
hat die Absicht, sich mit dem Angebot einer speziellen
Dienstleistung selbstständig zu machen. Um diesen
Schritt vorzubereiten, muss er sich darüber klar werden,
wo und wie sich diese Dienstleistung vermarkten lässt.
Auf welche diesbezüglichen Fragen sollte H. Frohgemuth
- Ihrer Meinung nach - eine Antwort zu finden, um die
Chancen für die Vermarktung seine Geschäftsidee zu klären? |
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Frage 2: Warum ist es Ihrer Kenntnis
sinnvoll und auch notwendig, einen Businessplan
zur Existenzgründung aufzustellen? |
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Frage 3:
Der Jungunternehmer Max Muster
hat für die Ausführung seiner selbstständigen Tätigkeit einen
gebrauchten Kleintransporter für Fahrten zu Kunden gekauft. Ihm ist
aber nicht klar, wie er die diesbezüglichen Anschaffungskosten in
die Kalkulation der Preise für die von ihm erbrachten
Dienstleistungen einbeziehen kann oder darf. Können Sie hier
helfen? |
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Zu
Frage 1: Fragen zur marktlichen
Verwertung einer Dienstleistung
Zu folgenden Fragen einer marktlichen Verwertung der vom
Gründer ins Auge gefassten Dienstleistung sollten im Rahmen
der Vorbereitung auf eine selbstständige Tätigkeit Antworten
gefunden werden:
- Gibt es für diese Dienstleistung überhaupt potenzielle
Nachfrager, also ein Markt und - wenn JA - wie sieht dieser aus?
- Wo ist dieser Markt und welches Potenzial hat er oder könnte er
haben?
- Welche Besonderheiten hat dieser Markt
möglicherweise?
- Gibt es Konkurrenz auf diesem Markt und - wenn JA - wer
sind die typischen Konkurrenten?
- Wie und womit kommt man in
diesen Markt?
Und dergleichen mehr.
Zu Frage 2: Rolle des Businessplanes
Ein Businessplan ist inhaltlich - wie noch im Einzelnen
zu erörtern sein wird - so etwas wie eine Regieanweisung,
die die einzelnen Schritte des Gründungsvorhabens genau
festlegt. Der Businessplan wird als eine schriftliche Dokumentation
abgefasst, die
in detaillierter und strukturierter Form das gesamte
unternehmerische Konzepts schildert. Der Businessplan
richtet sich vor allem an externe Adressaten (Finanzamt,
potenzielle Kapitalgeber u. a.). Wird bei einer
Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit heraus ein
Gründerzuschuss beantragt, ist ein Businessplan vorzulegen.
Zu Frage 3: Anschaffungskosten
und Preiskalkulation
Die für die Anschaffung von Anlagegütern (wie Fahrzeuge)
getätigten Ausgaben müssen über Umsatzerlöse wieder
erwirtschaftet werden. Dies funktioniert nur, wenn die
Anschaffungskosten über kalkulatorische
Abschreibungen in die Preise der vom Unternehmer
erstellten Produkte oder erbrachten Leistungen eingerechnet
werden. Die Grundlage für die Ermittlung kalkulatorischer
Abschreibungen bildet außer der Kenntnis der
Anschaffungskosten vor allem die
Nutzungsdauer des betreffenden Anlagegutes. Hierbei
kann sich der Unternehmer an den Angaben in den sog. AfA-Tabellen
des Bundesfinanzministeriums richten (AfA = Absetzung für
Abnutzung). Details hierzu werden im Modul 07 "Kosten- und
Leistungsrechnung" erörtert.
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