1.3 Steuerung von Systemen und Prozessen |
1.3.6
Hierarchische Steuerung |
Kyb 1361 [2/2] |
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c) Aufgaben der drei Steuerebenen |
Obere Steuerebene
Die zentrale Steuerung des Gesamtsystems hat die
primäre Aufgabe, die strukturelle und funktionelle Einheit des
Ganzen zu sichern sowie die Lösung jener Steuerungsaufgaben zu
gewährleisten, die -
im Bereich der Wirtschaft - vor allem die Sicherung der
Zukunftsfähigkeit des Ganzen sowie die Koordination des
zweckbestimmten Zusammenwirkens der Teilsysteme zum Inhalt haben.
Untere Steuerebene
Aufgabe der Organe der unteren Steuerebene ist
es, den Vollzug der Prozesse im jeweiligen
Teilsystem zu sichern und unter Beachtung der konkreten
Prozess- und Umweltbedingungen operativ, d h .
heißt "mit Umsicht", der "konkreten Lage
entsprechend" zu steuern. Besonderer Wert
ist dabei auf Zuverlässigkeit, Stabilität und
Flexibilität im Funktionieren der Teilsysteme zu
legen. Dies entlastet die Organe der oberen
Steuer-Ebene von der Aufgabe, ständig an der Steuerung der Prozesse
in den Teilsysteme mitzuwirken.
Mittlere Steuerebene
Die Organe der mittleren Steuerebene sichern die
Verbindung zwischen Teil
und Ganzem: Einerseits koordinieren sie das wechselseitige
Zusammenwirken der relativ selbständigen Teilsysteme im Sinne der
Zielsetzungen der oberen Steuer-Ebene. Anderseits unterstützen
sie das Funktionieren und die Selbststabilisierung der Teilsysteme
dann, wenn die Teilsysteme dies nicht mehr "mit eigenen Kräften"
bewerkstelligen können.
Anmerkungen
Das hier beschriebene Konzept der
hierarchischen Steuerung großer Systeme wird in Unternehmen
durch die Gestaltung der Aufbauorganisation und die
Festlegung von Kompetenzen der einzelnen Führungsebenen
sowie durch weitere Regularien
umgesetzt. Wird dabei zugleich angestrebt, das betreffende
Unternehmen als "lernende Organisation" zu
entwickeln, schließt dies die Anwendung der beschriebenen Konzepte
der adaptiven und der selbstlernenden Steuerung
mit ein.
Lernende Organisationen im Bereich der Wirtschaft zeichnen sich vor allem
durch folgende Fähigkeiten und Aktionen aus:
- Erstellen und Überarbeiten
zukunftsorientierter
Visionen für die Systementwicklung mit Orientierung am
Nutzen für Kunden.
- Fähigkeit zur kritischen
Selbsteinschätzung und zur Prognose künftiger
Entwicklungen, verbunden mit gut funktionierenden
Frühwarnsystemen und entsprechenden Informations- und
Kommunikationssystemen.
- Gemeinsame
Zielsetzungsprozesse, Kooperations- und
Konfliktlösungsfähigkeit, verbunden mit wechselseitiges
Vertrauen und Teamgeist im System.
- Systemherangehen,
Prozessorientierung und weitgehende Selbststeuerung der
Teilsysteme.
- Anwendung eines kooperativen und partizipativen Führungsstils, verbunden mit der
Unterstützung neuer Ideen, Belohnung von Engagement, aber
auch mit Fehlertoleranz bei riskanten Vorhaben.
- Integration von Personal- und Organisationsentwicklung u.
a.1
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1
Siehe hierzu zum Beispiel: |
ARGYRIS, Ch./SCHÖN,
D.A.: Die lernende Organisation:
Grundlagen, Methoden.
Schäffer-Poeschel
Verlag, Stuttgart 2018. |
SENGE, P.
M./KLOSTERMANN, M.: Die fünfte Disziplin:
Kunst und Praxis der lernenden
Organisation .Schäffer-Poeschel Verlag,
Stuttgart 2017. |
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