1.3 Steuerung von Systemen und Prozessen |
1.3.6
Hierarchische Steuerung |
Kyb 1360 [1/2] |
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a) Problemstellung |
Die Notwendigkeit des Übergangs von Formen der
elementaren Steuerung eines Systems/Prozesses zur
Gestaltung und Realisierung einer stufenförmigen,
hierarchischen Steuerung ist dann gegeben, wenn das
Steuerobjekt aus mehreren, miteinander gekoppelten
Teilsystemen besteht, die ihrerseits bereits eine
beachtliche Komplexität aufweisen.
Auf den ersten
Blick könnte es Sinnvoll erscheinen, auch im Falle eines
sehr komplexen Steuerobjekts die Steuerung durch ein
einziges Steuerzentrum zu bewältigen: Alle
Informationen über Zustand, Verlauf und Ergebnisse der
Prozesse im Steuerobjekt würden an einer Stelle
zusammenlaufen und könnten hier nach einheitlichen
Gesichtspunkten ausgewertet und in Entscheidungen zur
Steuerung des Gesamtsystems genutzt werden. Im Bereich
der Wirtschaft gab es derartige Konzepte, und zwar zu
einer Zeit, als fast ausschließlich nur Großrechner
verfügbar waren. Ein Blick in die lebende Natur zeigt
aber, dass große Systeme - so auch der
Mensch als biologisches System - in Wechselwirkung mit
ihrer Umwelt nur dann bestehen können, wenn einerseits
ihre Teilsysteme weitgehend selbständig
und selbststeuernd agieren können und
andererseits die Koordination ihres Zusammenwirkens durch
übergeordnete Steuerorgane gesichert wird. Obwohl diese
System "groß" sind (siehe beispielsweise die
Großunternehmen in der Wirtschaft), treten sie als
Einheit, als Ganzes in Erscheinung. Das
Ganze integriert und verbindet die relativ selbstständigen
Teile des Systems, wirkt auf sie ein und gestaltet sie so,
dass deren Funktionieren und Verhalten auf die
Realisierung der Aufgabe des Ganzen ausgerichtet ist.
Die Teile des Systems sind
relativ selbstständige Einheiten, die jedoch dem
Ganzen untergeordnet sind. Sie funktionieren und
entwickeln sich im Ganzen und in den vom Ganzen gesetzten
Restriktionen. Dennoch sind dies keine passiven
Elemente des Ganzen, denn sie wirken ihrerseits auf das
Ganze ein und bestimmen durch ihre Wechselbeziehungen
untereinander und zur Umgebung des Systems maßgeblich die
Systemeigenschaften des Ganzen.
Das Zusammenspiel
im Steuerungsprozess zwischen dem Ganzem und seinen Teilen
erfordert eine Lösung, die wir
Hierarchie der Steuerung nennen. |
b) Grundmodell |
Die nachstehende Grafik in Bild 1.21 soll die
Grundstruktur eines Systems mit hierarchischer Steuerung
visualisiert verdeutlichen. |
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Bild 1.21: Hierarchische Steuerung großer Systeme
(Prinzipschema) |
Welche Aufgaben haben nun die einzelnen Steuerebenen zu
lösen, damit das Gesamtsystem effizient funktionieren
kann? |
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