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1.1 Betriebsprozess |
1.1.3
Betriebsprozess: Gesamtmodelle |
KLR 1131 [2/2] |
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b) Kreislaufmodell des Umsatzprozesses |
Das "betriebswirtschaftliche Schicksal" der Ingangsetzung
und Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes eines
Unternehmens hängt - wie dargestellt - primär davon
ab, ob und inwieweit es dem Unternehmen gelingt, seinen
Umsatzprozess als einen sich selbsttragenden ökonomischen
Kreislauf zu gestalten. Die dabei zu
unterscheidenden Sachverhalte und Phasen sind - als
Prinzipschema - in Bild 1.09 dargestellt.1
Der hier skizzierte Zusammenhang hat - wie wir
im Weiteren sehen werden - auch grundlegende Bedeutung für
das Verständnis der Zusammenhänge zwischen der
Kostenverursachung einerseits und dem über den
Umsatzprozess zu realisierenden Kostenersatz andererseits. |

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Bild 1.09: Kreislaufmodedll |
Ausgangspunkt der Klärung der betriebswirtschaftlichen und
finanziellen Probleme der Ingangsetzung des
Geschäftsbetriebes eines Unternehmens in der
Gründungsphase ist der Businessplan und der darin
enthaltene Investitionsplan. Aus diesem Plan
leitet sich der Kapitalbedarf zur Finanzierung
jener Vermögensgegenstände ab, die später in der Bilanz a)
als Anlagevermögen sowie b) als Umlaufvermögen ausgewiesen
werden.
Inwieweit der ermittelte Kapitalbedarf
auch gedeckt werden kann, hängt maßgeblich davon ab,
welche eigenen und welche fremden Finanzierungsquellen
hierfür erschlossen werden können. Sind die Quellen
für die Finanzierung der Ingangsetzung des
Geschäftsbetriebes geklärt, beginnt der eigentliche
Kreislauf des Umsatzprozesses: Die zugesagten Mittel
müssen real beschafft werden (Phase 1),
um im Weiteren den Investitionsplan in die Tat umsetzen zu
können (Phase 2).
Kern der
Phase 3 ist die eigentliche
Leistungserstellung, die neben dem Kapitaleinsatz
auch den Einsatz von Personal bedingt. Die im
Ergebnis der Leistungserstellung auftragsgemäß oder mit
Inkaufnahme des Marktrisikos erstellten Produkte sind dann
auf Zielmärkten betriebswirtschaftlich zu verwerten.
Diese Phase 4 ist die eigentliche
"Schicksalsphase" im Umsatzprozess, denn nur dann, wenn es
- im Prinzip "auf Dauer" - gelingt, die Produkte zu
kostendeckenden und gewinnbringenden Preisen zu verkaufen,
kann der Kreislauf des Umsatzprozesses erfolgreich
fortgesetzt werden.
Probleme in der
Wirtschaftspraxis gibt es auch in der Phase 5,
zumal dann, wenn Kunden verspätet zahlen oder gar
Forderungsausfälle zu verzeichnen sind.
Der
Kreislauf des Umsatzprozesses schließt mit der
Phase 6, in der Entscheidungen über die
Verwendung der im Umsatzprozess zurückgeflossenen Mittel
(in "Cashform") zu treffen sind. Besonders wichtig sind
dabei die in Bild 1.09 vermerkten Positionen 6.1
(Kostenersatz in "Cashform" zur Fortsetzung des
Geschäftsbetriebs des Unternehmens) sowie die in diesem
Kostenersatz enthaltenen Abschreibungsgegenwerte (Pos.
6.5), die zum Bestandteil des Cashflows
werden und der Innenfinanzierung des Unternehmens dienen.2 |

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1
Siehe hierzu auch: |
von KÄNEL, S.: Betriebswirtschaftslehre -
Eine Einführung.
Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden
2017. |
2
Siehe hierzu auch: WBT-Lernsoftware
"Finanzierung und Rating",
IWK, Dresden 2018. |
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