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1.1 Betriebsprozess |
1.1.1 Betriebsprozess: Abgrenzung,
Leistungserstellung |
KLR 1113 [4/8] |
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d) Prozessergebnisse: Produkte, Leistungsausbringung |
Unternehmen werden gegründet und mit dem Ziel geführt,
über die Erstellung und marktliche Verwertung von
Produkten (Erzeugnisse, Leistungen) zu solchen
Umsatzerlösen zu gelangen, mit denen
nicht nur die in diesem Prozess getätigten Aufwendungen refinanziert werden können, sondern
die darüber hinaus zu Überschüssen
führen, die für die Tilgung ggf. aufgenommener Kredite,
für das Begleichen von Abgaben (Steuern), für die
Finanzierung von Investitionen sowie für Ausschüttungen an
die Unternehmenseigner verwendet werden können.
Daraus ist zu schlussfolgern: Der "Schlüssel" für die
Verwirklichung dieser Zielsetzung liegt offenbar in der
Fähigkeit von Unternehmen, Produkte zu
erstellen und anzubieten, die von Kunden
nicht nur stark nachgefragt werden, sondern mit denen in
der Leistungsverwertung auf Zielmärkten
gewinnbringende Preise erzielt werden können. |
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Die Gesamtheit der in einer Periode (Jahr, Monat,
Tag) in einem Unternehmen erstellten Produkte,
differenziert nach Art, Menge, Wert und ggf. auch
nach Qualität, bezeichnen wir als
Leistungsausbringung des
Betriebsprozesses.
Diese
Leistungsausbringung kann
im konkreten Fall
- verkaufsfähige Fertigerzeugnisse,
- fertiggestellte Leistungen,
- unfertige Erzeugnisse bzw. Leistungen und
ggf. auch
- andere aktivierungspflichtige und nicht
aktivierungsfähige Eigenleistungen
umfassen (siehe Bild 1.03)
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Bild 1.03: Betriebsprozess (betriebswirtschaftliche
Sachverhalte) |
Die Leistungsausbringung weist zunächst eine
qualitative Gliederung aus. Diese wird
durch das Sortiment bestimmt,
das als eine Auflistung der unterschiedlichen Produktarten
betrachtet werden kann. Für die Kosten- und
Leistungsrechnung hat dies zum Beispiel insofern Bedeutung
als zwischen Einprodukt-Unternehmen (Herstellung
nur einer Art eines Produkts) und
Mehrprodukt-Unternehmen (Herstellung mehrerer
unterschiedlicher Produkte) zu unterscheiden ist, was vor
allem in der Kalkulation der Selbstkosten eines Produkts
(als Kostenträger) eine gewichtige Rolle spielt.
Zum Zweiten ist zu beachten, dass die Leistungsausbringung
ein sog. Mengengerüst aufweist, das durch die in
einer Periode erstellten Mengen der einzelnen Produkte
gekennzeichnet ist und als quantitative Seite des
Leistungsprogramms eines Unternehmens anzusehen ist.
In der Kosten- und Leistungsausbringung spielt die
Ausprägung "Menge" eine große Rolle, vor allem im
Zusammenhang mit der sog. Kostendegression fixer
Kosten, bei der Ermittlung von Gewinnschwellen u.
a. (siehe Kapitel 5 dieser Lernsoftware).
Von
besonderem Interesse für die Kosten- und Leistungsrechnung
ist der dritte Aspekt, bei dem es um die Ermittlung des
Wertes eines Produkts bzw. einer Produktmenge geht, denn
diese Aufgabe führt zum Thema "Leistungsrechnung" bzw. zum
Thema "Kostenträgerrechnung", die sowohl periodenbezogen
(= Kostenträgerzeitrechnung) als auch produktbezogen (=
Kostenträgerstückrechnung) durchzuführen ist.
Grundlage für die Ermittlung des Wertes der
periodenbezogenen Leistungsausbringung sind - wie in Bild
1.03 dargestellt - zum einen das Mengengerüst und zum
anderen die produktbezogenen Preise.
In
den weiteren Ausführungen in dieser Lernsoftware wird
gezeigt, dass diese Preise - je nach Ziel der Preisbildung
- a) Herstellkosten, b) Selbstkosten
oder auch c) Verkaufspreise sein können, wobei
letztere einen kalkulatorischen
Gewinn enthalten.
Dass die Preishöhe auch von
der Bewertung der Qualität eines
Produkts abhängt liegt auf der Hand und wird im Weiteren
nicht weiter verfolgt. |
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