2.2  Wirtschaftskybernetische Modellbildung       Kyb 2217  [8/8]
2.2.4 Modellbildung "step-by-step"
Schritt 6: Erstellen eines Simulationsmodells unter MS Excel
Die Nutzung des excelbasierten ROI-Kennzahlenmodells für eine Faktoranalyse vermag zwar einige Aufschlüsse über Ursache-Wirkung-Zusammenhänge im Kennzahlensystem vermitteln, dies kann aber nicht letztlich das Ziel einer wirtschaftskybernetischen Modellierung ökonomischer Sachverhalte sein.
Viel wichtig ist es, das skizzierte Modell so zu erweitern, dass damit Simulationsrechnungen über mehrere Perioden (Geschäftsjahre) durchgeführt werden können, um daraus Schlussfolgerungen für die Steuerung des betreffenden Unternehmensprozesses für künftige Zeitperioden ableiten zu können.

Unter diesem Aspekt wurde das in der angegebene Excel-Datei erweitert und durch Zeitfolge-Simulationsprozeduren mit anschließender tabellarischer und grafischer Auswertung ergänzt.1
Die Darstellung in Bild 2.08 zeigt das zugehörige Signalflussdiagramm.
 
Bild 2.08: Excelbasiertes wirtschaftskybernetisches Simulationsmodell zum ROI-Kennzahlensystem
In diesem Modell können folgende Werte geändert werden:
  • Der Kapitaleinsatz C,
  • die Kapitalproduktivität k, einschließlich der Einstellung eines jährlichen Prozentsatzes der Verbesserung der Ausgangsgröße,
  • der Kostensatz ks, einschließlich der Einstellung eines jährlichen Prozentsatzes der Verbesserung der Ausgangsgröße,
  • der Faktor m, zu dem mit einer VBA-Prozedur zufällige Werte erzeugt werden, die die Unwägbarkeit im Absatzprozess nachbilden sollen.

Damit ist eine Lösung entstanden, die sowohl für die Wissensvermittlung zu Kennzahlensystemen (z. B. im "Controlling") als auch für Planungsrechnungen in der Wirtschaftspraxis von Interesse sein sollte.

Auf weitere Zusammenhänge zwischen Wirtschaftskybernetik und Controlling wird im nachfolgenden Abschnitt 2.3 näher eingegangen.


1 Hinweis:
Die skizzierte Lösung kann mit der folgender Datei ausprobiert werden:
WiKyb_Du-Pont2-Sim_L.xlsm