2.2  Wirtschaftskybernetische Modellbildung       Kyb 2214  [5/8]
2.2.4 Modellbildung "step-by-step"
Schritt 3: Leistung L, Kosten K, Gewinn G
Nach der Klärung der Frage, wie die Grundgröße "Umsatz U" zu ermitteln, gilt es nun nur noch, aufzuzeigen, wie man im skizzierten Unternehmensmodell zur Grundgröße "Gewinn G" gelangen kann.

Inhaltlich gilt bekanntlich (und vereinfacht): Gewinn G = Umsatz U ./. Selbstkosten K.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Selbstkosten K nicht ursächlich mit der Größe "Umsatz" zusammenhängen, sondern im skizzierten Unternehmensprozess eindeutig Bestandteil der Leistung L sind!
Um diesen Zusammenhang im Modell zu berücksichtigen, wird eine weitere betriebswirtschaftliche Kenngröße des Unternehmensprozesses eingeführt, die als Kostensatz ks bekannt ist.
Diese Kenngröße, die - wie die Kapitalproduktivität k - eine Niveaugröße ist und als linearer Übertragungsfaktor interpretiert werden kann, zeigt an, welcher Aufwand (im Kostenausdruck) - im Durchschnitt - getätigt werden muss, um im betreffenden Unternehmensprozess eine Leistung L von L = 100 EUR zu erstellen.

Im Ergebnis des dritten Schrittes einer wirtschaftskybernetischen Abbildung und Interpretation der Prozesse "Leistungserstellung", "Kostenverursachung" und "Absatz" gelangen wir zu dem in Bild 2.05 darstellten Modell.

Bild 2.05: Wirtschaftskybernetische Modelldarstellung [3]
Wichtig:
Der Kostensatz ks ist neben der Kapitalproduktivität k die zweite wichtige Steuergröße im wirtschaftskybernetischen ROI-Modell!

Alle weiteren Kennzahlen-Berechnungen basieren nun auf den in Bild 2.05 skizzierten Grundgrößen und Zusammenhängen, so dass sich das ROI-Modell schnell komplettieren lässt.