1.2  Systeme und Prozesse
1.2.2   Prozesse und Prozessorientierung Kyb 1220 [1/4]
a) Begriffsbestimmung
Der Vollzug der Zweckbestimmung eines Systems, somit seiner Funktion, vollzieht über die Realisierung von Prozessen, wobei aus kybernetischer Sicht stets die Einheit von Basisprozessen und zugehöriger Steuerprozesse interessiert.
Der Prozessbegriff kann dabei wie folgt bestimmt werden:

 Unter Prozess ist eine zweckbestimmte, ergebnisorientierte Folge oder ein Netz von Operationen in ihrem zeitlichen und räumlichen Nach- und/oder Nebeneinander zu verstehen, in deren Vollzug bestimmte Prozessvoraussetzungen (als Input) in bestimmte Prozessergebnisse (als Output) umgeformt bzw. umgewandelt werden.
Die Darstellung in Bild 1.06 soll diese Aussage visualisiert verdeutlichen und ergänzen.
Bild 1.06: Prozess und Prozess-Komponenten
Bestimmende Merkmale eines Prozesses sind somit:
  • die Zweckbestimmung und Ergebnisorientierung,
  • das Gegebensein von Prozessvoraussetzungen (= Input)),
  • das zeitliche und räumliche Nach- und/oder Nebeneinander von Operationen (Prozess-Struktur),
  • die angestrebten oder tatsächlich erreichten Prozessergebnisse (= Output),
  • die Prozessstabilität aus Ausdruck der Fähigkeit, bestimmte Zustände bzw. Prozessergebnisse auch gegenüber dem Wirken von Störungen aufrechtzuerhalten bzw. zu erreichen,
  • die Prozessflexibilität aus Ausdruck der Fähigkeit, Aufgaben unter veränderten Bedingungen oder auch andersartige Aufgaben realisieren zu können,
  • die angestrebte bzw. tatsächliche Prozessdauer und
  • ein gegebener bzw. anzustrebender Wirkungsgrad des Prozesses.