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Musterlösung zum
Test UNT 1752 "Kapitalrentabilität" [1/1]
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Zu Aufgabe e: Eigenkapitalrentabilität,
Gesamtkapitalrentabilität
Die Kennzahl Eigenkapitalrentabilität
(Symbol ekr) gibt an, wie hoch die
'Gewinnträchtigkeit' des durchschnittlich eingesetzten
Eigenkapitals in einer Abrechnungsperiode T ist:

Zu beachten ist, dass im Nenner der Formel das
durchschnittliche Eigenkapital anzusetzen, weil der
"Gewinn" eine Zeitraumgröße, das "Eigenkapital"
aber eine Stichtagsgröße (Bestandsgröße) ist.
Aus der Eigenkapitalrentabilität wird die Aussage
abgeleitet, welcher Betrag an Gewinn G (nach Steuern) im
Durchschnitt je 100 EUR eingesetztes Eigenkapital erzielt
wird. Eine Größe von 15 bis 20 % ist
dabei ein sehr gutes Ergebnis.
Fakt ist nun, dass
ein im Geschäftsbetrieb eines Unternehmens
erwirtschafteter Gewinn G - aus der Sicht
der Finanzierung und damit des eingesetzten Kapitals -
immer auf den Einsatz sowohl von Eigenkapital als
auch von Fremdkapital zurückzuführen.
Dabei ist wiederum zu beachten, dass der Einsatz des
Fremdkapitals seinen "Preis" hatte, und dies sind
die Fremdkapitalzinsen. Wenn es - rechnerisch
- zu einem Gewinn kommt, dann mussten diese
Fremdkapitalzinsen (Größe Z) mit
erwirtschaftet werden!
Die Rechnung für die
Ermittlung einer Gesamtkapitalrentabilität
(Symbol gkr) muss demzufolge so
gestaltet werden, dass die erwirtschafteten
Fremdkapitalzinsen dem Gewinn wieder hinzugerechnet
werden. Wir erhalten dann folgende Berechnungsformel
für die Größe gkr:

Aus der Gesamtkapitalrentabilität
gkr wird die Aussage abgeleitet, welcher
Betrag an Gewinn G (nach Steuern), zuzüglich der bezahlten
Fremdkapitalzinsen im Durchschnitt je 100 EUR eingesetztes
Gesamtkapital erzielt
wird. Dabei ist anzustreben, dass die in Prozent
ausgedrückte Gesamtkapitalrentabilität gkr
größer als der Zinssatz i [% p.a.] für
aufgenommenes Fremdkapital ist! |
Zu Aufgabe f: Leverage-Effekt
Lösungstabelle:
Position |
Variante 1 |
Variante 2 |
Eigenkapital [EUR] |
120.000,00 |
60.000,00 |
Fremdkapital [EUR] |
80.000,00 |
140.000,00 |
Gesamtkapital [EUR] |
200.000,00 |
200.000,00 |
Gewinn vor Fremdkapitalzinsen [EUR] |
32.000,00 |
32.000,00 |
Zinsen für Fremdkapital [EUR] |
6.400,00 |
11.200,00 |
Reingewinn [EUR] |
25.600,00 |
20.800,00 |
Eigenkapitalrentabilität ekr [% p. a.] |
21,33 |
34,67 |
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Erläuterung: Gewinn
vor Fremdkapitalzinsen = Gesamtkapital [EUR] * gkr [%
p.a.],
Fremdkapitalzinsen =
Fremdkapital [EUR] * Zinssatz i [% p. a.]
Eigenkapitalrentabilität = Reingewinn [EUR] * 100 /
Eigenkapital [% p. a.].
Bewertung:
Solange der Zinssatz i [% p. a.]
kleiner als die Gesamtkapitalrentabilität gkr
[% p. a.] ist, kann die Eigenkapitalrentabilität
ekr [% p. a.] dadurch gesteigert werden, dass der
Anteil Fremdkapital (als mehr Schulden!) bei der
Finanzierung des Vorhabens erhöht wird. Dies ist
Ausdruck des sog. Leverage-Effekts:
Formel:

Die
Eigenkapitalrentabilität ekr ist gleich
der Gesamtkapitalrentabilität gkr,
zuzüglich eines Anteils aus der Differenz von gkr
und Zinssatz i, multipliziert mit dem
Verhältnis von FK zu EK.
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