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Musterantworten (KLR 5310) [2/2]
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Musterantwort zu 5.10: Inhalt und Vorgehen der
Abweichungsanalyse im Konzept der flexiblen
Plankostenrechnung |
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♦ Berechnungsformeln der Abweichungsanalyse |
a) Beschäftigungsabweichung
Eine Beschäftigungsabweichung tritt ein, wenn die
Ist-Beschäftigung [h] von der Plan-Beschäftigung
[h] nach oben oder nach unten abweicht. In diesem Fall gilt es
zunächst, jene Kosten zu ermitteln, die als Plan-Kosten
- umgerechnet auf den Ist-Beschäftigungsgrad -
nicht überschritten werden sollen. Diese Größen sind die sog.
Sollkosten.
Dabei gilt:
Sollkosten [EUR] = Fixkosten [EUR] + variable
Plankosten bei Istbeschäftigung [EUR], mit
variable Plankosten bei Istbeschäftigung [EUR]
= variable Plankosten [EUR] *
Ist-Beschäftigungsgrad [%] /100.
Berechnung der Beschäftigungsabweichung:
Beschäftigungsabweichung [EUR] = verrechnete Plankosten
bei ist-Beschäftigung [EUR] ./. Sollkosten [EUR].
Bei einem Beschäftigungsgrad von b0 = 100
% stimmen die verrechneten Plankosten mit den Sollkosten
überein.
Bei einem Beschäftigungsgrad von b0
>100 % sind die verrechneten Plankosten größer als die
Sollkosten, es werden daher "zu viel" Kosten verrechnet.
Bei einem Beschäftigungsgrad von b0 <100
% sind die verrechneten Plankosten kleiner als die
Sollkosten, es werden daher "zu wenig" Kosten verrechnet. Die
Beschäftigungsabweichung hat ihre Ursache in der
Proportionalisierung der Fixkosten bei der Ermittlung des
Plankostenverrechnungssatzes.
b) Verbrauchsabweichung
Eine
Verbrauchsabweichung tritt ein, wenn die
Istkosten [EUR] bei Ist-Beschäftigung
[h] von den ermittelten Sollkosten bei
Ist-Beschäftigung [h] abweichen:
Verbrauchsabweichung [EUR] = Sollkosten [EUR] ./. Istkosten [EUR]
Die Verbrauchsabweichung hat ihre Ursache in Abweichungen der
tatsächlichen Einsatzmengen (Material,
Arbeitszeit u.a.) von den geplanten Einsatzmengen. Sie hängt aber auch von
der Bewertung der Einsatzmengen mit Preisen (veränderte
Materialpreise, Stundenlöhne, Energiepreise u. a.) ab.
Die flexible Plankostenrechnung erlaubt es,
die Ursachen der Verbrauchsabweichung nach Kostenarten
noch tiefer zu analysieren. Zu diesem Zweck sind folgende
Rechnungen aufzumachen:
Zunächst ermitteln wir die
proportionalen Sollkosten einer Kostenart, indem wir die
proportionalen Plankosten dieser Kostenart (bei
Planbeschäftigung) [EUR] mit dem Ist-Beschäftigungsgrad
[%] multiplizieren:
Proportionale Sollkosten
[EUR] = proportionale Plankosten [EUR] * Ist-Beschäftigung [%] /
100.
Als nächstes ermitteln wir die
proportionalen Istkosten (bei Ist-Beschäftigung), indem
wir von den bekannten Ist-Kosten (gesamt) je
Kostenart die nicht vom Beschäftigungsgrad abhängigen
Fixkosten (je Kostenart) subtrahieren:
Proportionale Istkosten [EUR] = Istkosten [EUR] ./. Fixkosten
[EUR].
Die Verbrauchsabweichung
in jeder Kostenart ergibt sich dann aus folgender Berechnung:
Verbrauchsabweichung [EUR] = proportionale
Sollkosten [EUR] ./. proportionale Istkosten [EUR].
Die auf diese Weise je Kostenart ermittelten
Verbrauchsabweichungen müssen in ihrer Summe die
Gesamtverbrauchsabweichung ergeben.
c) Preisabweichung
Eine Preisabweichung gilt es dann zu ermitteln, wenn die
Ist-Preise bei Einsatzfaktoren (Material, Arbeitszeit u. a.)
von den angewendeten Planpreisen abweichen:
Preisabweichung [EUR] = Ist-Kosten zu Planpreisen
[EUR] ./. Ist-Kosten zu Ist-Preisen
[EUR].
Diese Rechnung wird vor allem im Rahmen der
Grenzplankostenrechnung
(als Teilkostenrechnung) durchgeführt. |
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