Musterantworten  (KLR 5110)      [4/4]

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Musterantwort zu 5.01: Inhalt und Aufgabenbereiche des Kostenmanagements
Organisation des KLR-Systems, Kostensteuerung
Die Umsetzung und Implementierung von Maßnahmen des Kostenmanagements bedingt in der Regel mehr oder weniger drastische Veränderungen der bestehenden Organisation im Unternehmen, insbesondere des KLR-Systems, aber auch des Ablaufs von Leistungs- und Managementprozessen, von Produkteigenschaften u. a. m.
Diese Veränderungen lösen - mit den damit verbundenen Unsicherheiten -  oft Widerstände in einzelnen Fachbereichen bzw. in der Belegschaft aus.
Daher ist das Kostenmanagement eng mit einem durchdachten und effektiven Veränderungsmanagement (Change Management) sowie mit einer offenen Kommunikationspolitik im Unternehmen zu verbinden.

Wichtige Maßnahmen der Kostensteuerung sind mit solchen Vorgehensweisen wie "Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)" oder mit Wertanalysen u. a. zu verbinden.
Kostenerfassung, Kostenaufbereitung, Kostenkontrolle, Kostenanalyse
Ein wirksames Kostenmanagement kann nur auf Basis einer funktionierenden Kosten- und Leistungsrechnung (als Vollkosten- und Teilkostenrechnung) sowie einer effektiven Kostenüberwachung, Kostenkontrolle und Kostenanalyse umgesetzt werden (siehe die diesbezüglichen Darstellungen in dieser Lernsoftware).
Weitere Instrumente des Kostenmanagements
Das Kostenmanagement kann sich auf die Nutzung verschiedener bewährter Konzepte und Instrumente stützen. Die nachstehende Tabelle gibt hierzu einen Überblick.

Beeinflussung des Kostenniveaus, d. h. der absoluten Höhe der Kosten Beeinflussung der Kostenstruktur, d. h. des Anteils der fixen und variablen Kosten insgesamt bzw. nach Kostenarten Beeinflussung des Kostenverlaufs d. h. der Kostenreagilität unter dem Aspekt des Wirkens von Kostentreibern
Null-Basis-Budgetierung Analyse und Beeinflussung der Fixkosten nach Kostenarten Nutzung der Erfahrungskostenkurve
Zielkostenrechnung (Target Costing), Abschnitt 6.2 Prozesskostenrechnung Zielkostenrechnung (Target Costing)
Prozesskostenrechnung (Abschnitt 6.3) Stärken-Schwächen-Analysen nach Kostenarten Prozesskostenerchnung
Wertanalyse, Produkt-Lebenszyklus-Kostenanalyse   Mehrperiodige Kostenanalysen

Zu beachten sind hierbei folgende Erfahrungswerte:

In der Regel werden 70–80 % der produktbezogen Kosten bereits in der Phase der Produktentwicklung (durch die Produktgestaltung) bestimmt. Daher gilt dieser Bereich als Feld als mit dem höchsten Kostensenkungspotential.
Dieses Potential auszuschöpfen ist Kernanliegen des Zielkostenmanagements (Target Costing).