3.4  Weitere Wissenstests zum Kapitel 3    
3.4.1   Aussagen (JA/NEIN) KLR 3410 [1/1]
Nachfolgend werden 5 Aussagen zu den in Kapitel 3 behandelten Themen gemacht. Sie sollen entscheiden, ob die jeweilige Aussage als richtig (= JA) oder als nicht richtig (= NEIN) zu werten ist.
Ihre Antwort wird wie folgt ausgewertet: Grüne Markierung = richtig; rote Markierung = nicht richtig. Die Anzahl "richtiger" und "nicht richtiger" Antworten wird mitgezählt (siehe letzte Zeile der Tabelle)!
Nr. Aussage JA NEIN Lösungshinweise
1. Ein Mitarbeiter in der Abt. Angebotskalkulation der Fa. PCX GmbH ist der Meinung, dass die variablen (hier proportionalen) Stückkosten [EUR/ME] eines Produkts P auch dann konstant bleiben, wenn die Leistungsausbringung bei diesem Produkt gesteigert wird.

Ist diese Aussage sachlich richtig?

JA ist richtig!
Bei variablen (hier proportionalen) Kosten eines Produkts P gilt der Ansatz:  Kv = a * x,  wobei a die Stückkosten [EUR/ME] und x die Herstellungsmenge dieses Produkts  [ME] bedeuten. In der Grafik liefert diese Beziehung eine Gerade mit dem Anstieg a.
Werden nur die Stückkosten als Funktion der Menge x betrachtet, bedeutet dies, dass die rechte Seite der Gleichung Kv = a * x  durch x zu dividieren ist, was zum Ergebnis kv = a * x / x = a führt. Die proportionalen Stückkosten (wie zum Beispiel der Rohstoffverbrauch je ME) sind - zumindest in einer großen Bandbreite der Herstellungsmenge x - konstant.


2. Der Beschäftigungsgrad in der Fa. PCX GmbH betrug im Monat Mai des Gj. 201x nur 80 %. Als Fixkosten wurden in diesem Monat 4,0 Mio. EUR ausgewiesen.
Somit betrugen die Leerkosten in diesem Monat 0,8 Mio. EUR.

Ist diese Aussage sachlich richtig?
JA ist richtig!
Als Leerkosten wird jener Restposten bezeichnet, der verbleibt, wenn von den Fixkosten die sog. Nutzkosten NK subtrahiert werden. Die Nutzkosten NK ergeben sich aus der Beziehung
"NK = Fixkosten [EUR] * Beschäftigungsgrad [%] / 100.
Im betrachteten Fall nehmen die Nutzkosten den Wert
NK = 4,0 * 80/100 = 3,2 Mio. EUR an. Somit verbleiben als Leerkosten 4,0 Mio. EUR ./. 3,2 Mio. EUR = 0,8 Mio. EUR
3.

Der Anteil der variablen Kosten am Umsatz betrage 55 %, der Anteil der fixen Kosten am Umsatz betrage 10 %.

Der umsatzbezogene Deckungsbeitrag DBU [%] liegt dann bei 65 %.

Ist diese Aussage sachlich richtig?
NEIN ist richtig, denn
der prozentuale umsatzbezogene Deckungsbeitrag DBU errechnet sich als Differenz "100 ./. a", wobei a der Prozentanteil der variablen Kosten am Umsatz bedeutet.
Somit gilt: DBU = 100 ./. 55 = 45 %.

4. In einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung wird ein Deckungsbeitrag DB III in Höhe von 100.000,00 EUR ermittelt. Das periodenbezogene Betriebsergebnis wird mit 40.000 EUR ausgewiesen. Die Differenz zwischen diesen beiden Werten entspricht inhaltlich den Herstellungskosten im Unternehmen.

Ist diese Aussage sachlich richtig? 

NEIN ist richtig, denn
die Herstellungskosten im Unternehmen wurden als variable Kosten und als erzeugnisfixe Kosten bereits bis zur Stufe des DB II von den Umsatzerlösen subtrahiert.
Die Differenz zwischen dem DB III und dem Betriebsergebnis betrifft die unternehmensfixen Kosten (Verwaltungsgemeinkosten u. a.).
5. Ein Unternehmen strebt für das II. Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Betriebsergebnis (Gewinn) von mindestens G = 0,5 Mio. EUR an. Der Fixkostenblock des Unternehmens in Höhe von 2,5 Mio. EUR wird sich nach Lage der Dinge im II. Quartal nicht verändern.
Somit muss das Unternehmen im II. Quartal einen Deckungsbeitrag DB von mindestens 2,5 Mio. EUR anstreben.

Ist diese Aussage sachlich richtig?

NEIN ist richtig, denn
der notwendige Deckungsbeitrag DB ist im hier betrachteten Fall mit DB = 3,0 Mio. EUR anzusetzen, denn es gilt DB = Fixkosten + Gewinn.
Im Weiteren ist zu prüfen, welcher Umsatz im II. Quartal - nach Auftragslage - erreichbar ist, um rechtzeitig eine mögliche "operative Lücke" zwischen notwendigem und erreichbaren Deckungsbeitrag erkennen zu können.
Anzahl richtiger Antworten:

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