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Kostenaufspaltung (KLR 5116)
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1. Variatormethode
Die Variatormethode wird vornehmlich in der flexiblen
Plankostenrechnung zum Zwecke der Aufspaltung von
Mischkosten in Fixkosten und variable Kosten angewendet.
Der Variator V ist dabei eine
Hilfsgröße, die anzeigt, welchen (geschätzten) Anteil die
variablen Kosten an den Kosten einer Kostenart haben:

Gibt es in der betreffenden Kostenart keinen Anteil
variabler Kosten, dann nimmt der Zähler in der obigen
Formel den Wert 0 an und wir erhalten
einen Variatorwert V = 0. Es handelt sich
offenbar um reine Fixkosten. Bei einem
Variatorwert von V = 10 ist abzuleiten,
dass es sich bei den erfassten Kosten der betreffenden
Kostenart um ausschließlich variable
(proportionale) Kosten handelt. Wird
der Anteil variabler Kosten an den Kosten der Kostenart
auf 70 % geschätzt, erhalten wir einen
Variatorwert von V = 7, das heißt, es
handelt sich um Mischkosten, bei denen
30 % fix und 70 % variabel sind.
2. Lineare
Regression
Aus den von der Kosten-
und Leistungsrechnung erfassten Daten zu periodenbezogenen
Ki [EUR] (i = 1, 2, ..., n) und zu den
entsprechenden Mengen der Leistungsausbringung qi
[ME] kann man in der Regel nicht erkennen, welcher
Kostenanteil als Fixkosten und welcher
Kostenanteil als variable Kosten zu
spezifizieren ist.
Eine Möglichkeit, um aus einer
gegebenen Datenmenge {Ki ; qi}
eine Kostenaufspaltung vornehmen zu können,
besteht in der Anwendung der linearen Regression.
Hierbei geht man wie folgt vor:
Gegeben sei eine
lineare Funktion der Form y = a +
b * x. Hierin stellt der Parameter a
das absolute Glied der benannten Funktion (bei x =
0) und Parameter b der Anstieg
der Geraden dar. Im Hinblick auf unser Problem der
Kostenauflösung kann folgende Interpretation der oben
aufgeführten Funktion vorgenommen werden:
Der
Parameter a entspricht den
Fixkosten fK [EUR], da diese Kosten ja auch dann
anfallen, wenn keine Leistungsausbringung erfolgt (q
= 0). Der Parameter b
entspricht den variablen Stückkosten vk
[EUR/ME], wobei vorausgesetzt wird, dass es sich hierbei
um reine proportionale Kosten handelt.
Die unabhängige Variable x ist die
Leistungsausbringung q [ME].
Die
Funktion y = a + b * x nimmt dann
folgenden Inhalt an: K(q) = fK + vk * q.
Ziel der Regressionsanalyse ist
nun, in diese Punkteschar eine solche Gerade
der Form K = fK + vk * q zu
legen, dass die Summe der quadratischen Abweichungen der
gegebenen Punkte {Ki ; qi}
von den jeweiligen Punkten auf der
Regressionsgeraden ein Minimum wird. Für die Lösung
dieser Aufgabe werden die
Bestimmungsformeln für die zu ermittelnden Parameter fK
und vk nach der Methode der kleinsten Quadrate
verwendet.
Beispiel: In einem konkreten Fall
wurde die folgende Regressionsgerade ermittelt:
K(q) = 162.501 + 107 * qi (siehe
Ausschnitt aus dem Kostendiagramm in der
nachstehenden Grafik).

Auf derartige Probleme wird im Abschnitt
"Kostencontrolling" (Kapitel 6 dieser
Lernsoftware) noch näher eingegangen. |
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