1.2  Systeme und Prozesse
1.2.1   Systemansatz, Systemeigenschaften Kyb 1210 [1/6]
a) Systemherangehen, Systemansatz
Aus der Sicht der Anwendung der Kybernetik im Bereich der Ökonomie kommt dem Systemherangehen erstrangige Bedeutung zu.
Die Betonung liegt dabei vor allem auf dem Systemansatz, das heißt auf der Nutzung von Erkenntnissen zur Analyse, Modellierung und Gestaltung von Systemen im Hinblick auf Unternehmen, Unternehmensprozesse bzw. einer Volkswirtschaft insgesamt.

Dem Inhalt nach ist Systemherangehen Ausdruck der Fähigkeit des Menschen, sich den Systemansatz nutzbar zu machen, um auf der Grundlage von a-priori-Wissen über Systeme und Systemeigenschaften und unter Einsatz weiterer Mittel und Methoden Aufgaben der Analyse, Modellierung und Synthese von Objekten und Prozessen zu Lösungen zu führen, die dem Erfordernis einer ganzheitlichen Betrachtung gerecht werden.
Ausgangspunkt des Systemherangehens ist die Bestimmung eines realen Objekts, z. B. eines Unternehmens als System und das Aufdecken der Systemmerkmale und Systemeigenschaften durch eine mehrstufige Systemanalyse.

Die so gewonnenen Erkenntnisse fließen dann in Projekte der Systemveränderung, das heißt der Systemgestaltung (Systemsynthese) ein, wobei in der Regel Varianten der Systemgestaltung (im Rahmen einer Systemplanung als Modellprojektierung) entworfen und in Modellexperimenten auf deren Effizienz und Umsetzbarkeit untersucht werden.

Erst wenn nach gründlicher Prüfung die Freigabe zur Umsetzung erteilt wird, kommt es zur Veränderung des Untersuchungsobjekts in der Realität (siehe Bild 1.01).
 
Bild 1.01: Systemherangehen
Nachfolgend werden einige - für die Nutzung des Systemherangehens im Bereich der Ökonomie - wichtige Erläuterungen von Begriffen und Aussagen der Systemtheorie am Beispiel der Systemcharakteristik von Unternehmen vorgenommen..